
Auch Novartis hat Interesse an Wachstum im Bereich Biotechnologie und kauft dazu das US-Unternehmen The Medicines Company für 9,7 Mrd. US-Dollar. Dessen Cholesterin-Senker Inclisiran soll zum Blockbuster werden. (Bild: Novartis)
Der Nettoumsatz der fortzuführenden Geschäftsbereiche – also etwa ohne die inzwischen abgestoßene Augenheil-Sparte Alcon – stieg laut einer Mitteilung des Konzerns im ersten Quartal 2020 währungsbereinigt um 13 %. Sowohl bei den patentierten Medikamenten als auch im Bereich Generika unter dem Namen Sandoz fielen die Zuwächse zweistellig aus. Zu den größten Wachstumsträgern zählten dabei das Herzmittel Entresto (plus 62 %), die monoklonalen Antikörper Cosentyx (plus 19 %) sowie das Brustkrebs-Medikament Kisqali (+ 82%). Auch Biopharmazeutika wuchsen zeigten mit einem Umsatzanstieg von 31 % auf 450 Mio. US-Dollar starke Wachstumszahlen, insbesondere in Europa.
Vorratskäufe sorgen für Gewinnschub
Diese starken Ergebnisse für Novartis auch auf die Corona-Pandemise zurück. So habe die aktuelle Krise zu verstärkten Vorratskäufen von Kunden, auch auf Patientenebene geführt, da manche Patienten Rezepte für einen längeren Zeitraum einlösten. Unter Ausschluss dieser Effekte schätzt das Unternehmen das Umsatzwachstum auf „nur“ rund 9 %. Auch das Wachstum des operativen Kernergebnis, das organisch bei 34 % liegt, schätzen die Basler unter Berücksichtigung dieser Effekte mit 22 % geringer ein. Diese positiven Effekte auf Ergebnis und Umsatz „dürften sich im restlichen Jahresverlauf voraussichtlich umkehren“, erwartet Novartis.
Nur „minimale“ Auswirkungen auf Lieferketten und Zulassungen
Auf die Lieferketten hat die Coronakrise dagegen keine größeren Auswirkungen: Die erhöhte Nachfrage könne durch entsprechende Maßnahmen gedeckt werden, die Lieferketten seien derzeit nur „minimal beeinträchtigt“ Für den Großteil des Portfolios erwarte man daher „derzeit keine Unterbrechung“. Auch bei klinischen Studien gebe es durch die Corona-Pandemie lediglich überschaubare Unterbrechungen sowie minimale Unterbrechungen bei laufenden Zulassungsanträgen.
Ausblick bekräftigt trotz gescheitertem Verkauf
Daher rechnet Novartis auch weiterhin beim Nettoumsatz für das Gesamtjahr insgesamt mit einem Wachstum im „mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich“, trotz eines nur niedrigen einstelligen Wachstums in der Generika-Sparte. Das operative Kernergebnis soll weiterhin vielleicht sogar mit zweistelligen Wachstumsraten steigen. Nachdem der Verkauf des Portfolios der oral verabreichten festen Darreichungsformen und des Dermatologiegeschäfts von Sandoz in den USA an das indische Unternehmen Aurobindo Pharma an den US-Behörden gescheitert ist, rechnet das Unternehmen aber mit einem leicht geringeren Wachstum als noch zuletzt erhofft. (jg)
Die 7 größten Pharmaunternehmen der Welt

In dieser Bildergalerie finden Sie eine Liste der weltweit größten Pharmahersteller nach Umsatz 2019. Für die Platzierungen wurde jeweils der Umsatz des gesamten Unternehmens berücksichtigt.
Quelle: Handelsblatt; Bild: Evgeny Rannev – Fotolia

Platz 7 geht an GlaxoSmithKline. Das britische Unternehmen, welches sich vorrangig auf die Produktion von Medikamenten gegen Asthma, HIV/Aids, Malaria, Depression, Migräne, Diabetes und Krebs konzentriert, konnte im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 38,9 Mrd. US-D erwirtschaften.
Bild: Glaxosmithkline

Die Top 7 knapp verpasst haben in diesem Jahr der Pharmakonzern Glaxo Smith Kline (2019: 43,92 Mrd. USD Umsatz) und der französische Hersteller Sanofi (39 Mrd. USD). Im Vorjahr erreichten diese die Plätze 7 un 6, und es ist vor allem zwei Neuzugängen in der Top 7-Liste geschuldet, dass diese nun noch die Plätze 9 und 8 (GSK) erreichen.
Bild: Sanofi

Platz 7 geht an das forschungsorientierte Pharmaunternehmen Merck & Co. Die US-Amerikaner konnten 2019 den Umsatz von 42,3 Mrd. USD auf 46,8 Mrd. USD steigern. Das Produktprogramm von Merck umfasst Arzneimittel, Impfstoffe und Biologika zur Bekämpfung von Krebs, kardiovaskulären Erkrankungen, Alzheimer und Infektions-krankheiten wie HIV und Ebola sowie Präparate für die Tiergesundheit.
Bild: MSD

Mit einem Umsatz von 47,5 Mrd. USD fiel Novartis in 2019 von Platz 4 auf Platz 6 zurück. Der Umsatz sank in 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Mrd. USD. Das schweizerische Unternehmen erforscht, entwickelt und vertreibt Produkte zur Krankheitsbehandlung und Prophylaxe von Atemwegs- und Augenerkrankungen, Infektionskrankheiten, Onkologie und Hämatologie, Neurologie sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen.
Bild: Novartis

Runter vom Treppchen auf Platz 4 landete in 2019 der US-Konzern Pfizer. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 51,75 Mrd. USD. Pfizer konzentriert sich primär auf die Entwicklung und Produktion von verschreibungspflichtigen Medikamenten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Rheuma und Schmerzen, Infektionen und HIV-Erkrankungen, urogenitale Erkrankungen, Atemwegsbeschwerden, Augen- und Stoffwechselleiden sowie Krebserkrankungen. Bis zum Verkauf der Baby-nahrungssparte 2012 war Pfizer das größte Pharmaunternehmen der Welt.
Bild: Pfizer

Auf Platz 2, mit einem Umsatz von 63,9 Mrd. USD (+ 7 Mrd.), steht die F. Hoffmann - La Roche AG. Das schweizerische Healthcare-Unternehmen engagiert sich aktiv für die Erforschung, Entwicklung und den Vertrieb neuartiger Gesundheitslösungen. Dabei ist Roche der welt-weit führende Anbieter von In-vitro-Diagnostika, von Arzneimitteln gegen Krebs und für die Transplantationsmedizin.
Bild: Roche

Platz 1 geht wieder einmal an das US-amerikanische Unternehmen Johnson & Johnson. Die US-Amerikaner konnten 2019 einen Umsatz von 82,06 Mrd. USD erwirtschaften. Johnson & Johnson fertigt und vertreibt Gesundheitsprodukte und Pharmazeutika und gehört hier weltweit zu den größten Anbietern im Markt. Zum Portfolio gehören sowohl verschreibungspflichtige wie auch frei erhältliche Präparate, darunter Wirkstoffe gegen Pilz-infektionen, Wundsalben, Kosmetika, Augentropfen, Schmerzmittel und Kontaktlinsen.
Bild: Johnson&Johnson
Kostenlose Registrierung
Der Eintrag "freemium_overlay_form_pf" existiert leider nicht.
*) PflichtfeldSie sind bereits registriert?
Hier anmelden
Diskutieren Sie mit