So baut das Forschungsprojekt baut auf früheren Studien im Bereich der sogenannten Proteolysis Targeting Chimera (Protacs, deutsch: auf die Proteolyse abzielende Chimäre) auf. Das Projekt befindet sich noch im Anfangsstadium und wird von der Bill & Melinda Gates Foundation mitfinanziert.
Was sind Protacs?
Protacs sind kleine therapeutische Moleküle, die Proteine in einer Zelle abbauen können. Nachdem die Moleküle bisher vor allem als vielversprechende Anti-Krebs-Therapeutika bekannt sind, wird jetzt die mögliche Anwendung zum Abbau von Moskito-Proteinen und damit der Bekämpfung der Mücken erforscht, wie Elizabeth A. Caine, leitende Forscherin bei Promega, erläutert. „Diese neue Technologie könnte dank ihrer einzigartigen Wirkungsweise großes Potenzial für einen neuen Ansatz bei der Bekämpfung von durch Insekten übertragene Krankheiten haben“, ergänzt Dr. Harold Bastiaans, Vice President Global Research Insecticides bei BASF Agricultural Solutions. „Sie kann eine wirksame und kosteneffiziente Alternative sein, die besonders für tropische Regionen wichtig ist, in denen insektizidresistente Mücken ein wachsendes Problem darstellen.“
Die Zusammenarbeit von Swiss TPH, BASF und Promega begann im September 2022 und ist auf eine drei- bis fünfjährige Studie angelegt. Sie kombiniert die sich ergänzenden Fachgebiete der drei Partner: Der Chemiekonzern BASF bringt sein Wissen in Design und Synthese von Molekülen ein, um potenzielle Protacs bereitzustellen, die auf moskitospezifische Proteine abzielen. Das Biotech-Unternehemn Promega testet deren Wirksamkeit bei der Bindung und dem Abbau von Moskito-Proteinen in lebenden Zellen. Das Forschungsinstitut Swiss TPH wiederum bringt seine Expertise in Vektorbiologie, Public Health und Epidemiologie ein und wird für die Durchführung von In-vivo-Tests ausgewählter Protacs verantwortlich sein.
Das Projekt unterstreicht die Notwendigkeit, weiterhin in Maßnahmen zur Malariaprävention und -bekämpfung zu investieren. Malaria ist nach wie vor eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit, von der im Jahr 2021 weltweit schätzungsweise 247 Millionen Menschen betroffen waren. Vorläufigen Ergebnisse der Zusammenarbeit erwarten die Partner bis 2025.