
Benjamin List hat den Nobelpreis für Chemie erhalten. (Bild: MPI für Kohlenforschung)
List wird gemeinsam mit seinem britischen Kollegen David W. C. MacMillan ausgezeichnet. Mit der asymmetrischen organischen Katalyse lassen sich chemische Reaktionen beschleunigen. Bereits als junger Assistenzprofessor entdeckte Benjamin List, aktuell Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim, die Prolin-katalysierte intermolekulare Aldolreaktion. Sie war eine der Grundlagen für die Organokatalyse, mit der erstmals nicht Metallkatalysatoren, sondern Naturstoffe als Katalysatoren in der Herstellung von Chemieprodukten und anderen industriellen Schlüsseltechnologien eingesetzt werden konnten.
Organische Katalysatoren sind meist weniger toxisch als Standardmetallkatalysatoren und zudem leicht wiedergewinnbar, womit sie erheblich zu einer nachhaltigeren und ressourceneffizienteren Chemie beitragen. Über die neuartigen Organokatalysatoren und organokatalytischen Reaktionen hinaus entdeckte und entwickelte List auch grundlegend neue Prinzipien für die asymmetrische Katalyse und die textilorganische Katalyse. Letztere könnten beispielsweise dabei helfen, Wasser dort aufzubereiten, wo Menschen von der Wasserversorgung abgeschnitten sind.
Glückwünsche aus Forschung und Industrie
Für die Entwicklung der asymmetrischen Organokatalyse erhielt List bereits 2016 den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Diese richtete auch anlässlich des jetzt bekannt gewordenen Nobelpreises ihre Glückwünsche aus: „Die DFG gratuliert Benjamin List, der ein völlig neues Feld der Katalyse und Katalyseforschung begründet hat“, erklärte DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker.
Auch die chemische Industrie freute sich über den Preis für Benjamin List. Dieser wurde bereits 2004 vom Fonds der Chemischen Industrie (FCI) mit dem Dozentenpreis ausgezeichnet, der für herausragende Leistungen in Forschung und Lehre im Bereich der Chemie an Nachwuchshochschullehrer in Deutschland vergeben wird. „Die Nobelpreis-Verleihung für Chemie und auch für Physik unter anderem an deutsche Forscher zeigt, dass wir in Deutschland nach wie vor ein Spitzenstandort für Naturwissenschaften sind“, sagte Gerd Romanowski, Geschäftsführer des Fonds der Chemischen Industrie. „Die Nobelpreise sollten junge Menschen motivieren und inspirieren, sich in Naturwissenschaften zu engagieren.“
Auch der Nobelpreis für Physik ist in diesem Jahr mit dem Klimaforscher Klaus Hasselmann an einen deutschen Wissenschaftler gegangen.
Bilderstrecke: So viel verdienen Ingenieure in der Industrie

In der regelmäßig von ingenieur.de aktualisierten Gehaltsstudie für Ingenieure starten die Duchschnittstgehälter für Ingenieure im Bereich Projektierung mit 54.600 Euro. Insgesamt lagen die Brutto-Jahresgehälter im Jahr 2020 demnach im Mittel bei 60.000 Euro pro Jahr (-1,7 % gegenüber Vorjahr). Bild: Nomad_Soul _AdobeStock

Basis für den Gehaltsvergleich sind laut Seitenbetreiber die Angaben von 6.000 Ingenieuren und Ingenieurinnen. Im Baugewerbe lag das Durchschnittsgehalt für Ingenieure der Untersuchung zufolge bei 55.325 Euro im Jahr. Bild: TimeStopper AdobeStock

Informatiker sind gefragt, allerdings absolvieren auch überproportional viele Studenten der Ingenieurswissenschaften diese Fachrichtung. So verdienen Ingenieure in der Informatik-Branche laut dem acht Positionen umfassenden Ranking im Schnitt 61.000 Euro p.a. Bild: BillionPhotos - AdobeStock

Einen deutlichen Sprung macht das Gehaltsgefüge in der nächsten Position, der Elektrotechnik: Die Ingenieure verdienen in dieser Branche im Mittel 66.300 Euro. Bild: industrieblick AdobeStock

Auf demselben Niveau, aber im Schnitt 100 Euro mehr verdienen Ingenieure im Maschinenbau: Das Durchschnittsgehalt liegt hier bei 66.400 Euro pro Jahr. Bild: industrieblick AdobeStock

Deutlich über dem Durchschnitt werden Ingenieure in der Energietechnik bzw. in der Energiewirtschaft bezahlt: Mit durchschnittlich 68.980 Euro landen sie auf Platz drei des Gehaltsrankings für Ingenieure. Bild: industrieblick AdobeStock

Besonders gut bezahlt die Autoindustrie ihre Ingenieure. Mit 73.100 Euro liegt die Branche mehr als 13.000 Euro über dem Durchschnitt aller Branchen und sichert sich damit Platz 2 im Ranking. Bild: Small Town Studio Fotolia

And the winner is: die chemisch-pharmazeutische Industrie. Mit Jahresgehältern von durchschnittlich 79.115 Euro werden Ingenieure in der Chemie am besten bezahlt. Die Zahl reflektiert allerdings auch das Durschnittsalter der Ingenieure in dieser Branche. Das Einstiegsgehalt für Berufsanfänger liegt in Chemie- und Pharmaunternehmen bei 54.000 Euro.
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