
Der Future Insight Prize hat dieses Jahr zwei Forscher ausgezeichnet, die mit ihrer Forschung zur Umwandlung von Plastik in Nahrung sowohl die Nahrungsmittel-Knappheit als auch die Müllentsorgung adressieren. (Bild: Merck)
In ihrem gemeinsamen Projekt zersetzen sie Plastikabfall mit Hilfe von Mikroorganismen. Aus den entstandenen Abbauprodukten erzeugen sie dann Proteine, die als Bausteine für Nahrungsmittel dienen. Die beiden Forscher beschäftigen sich nicht ausschließlich mit der Möglichkeit Nahrung aus Plastik zu gewinnen. Vielmehr forschen sie an einer vielseitig einsetzbaren Technologie, die allgemein Abfallprodukte in für die Ernährung wertvolle Inhaltsstoffe umwandelt. Ziel sind Nahrungsmittel, die alle benötigten Nährstoffe enthalten, ungiftig sowie förderlich für die Gesundheit sind und sich zudem je nach Bedarf modifizieren lassen. Die besagte Technologie könnte zwei Probleme auf einmal lösen: die Nahrungsmittel-Knappheit angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und die Entsorgung von Plastikmüll.
Erst PET, dann auch andere Kunststoffe
Für ihre Technologie zum Zersetzen von Abfällen setzen die beiden US-amerikanischen Forscher auf synthetische mikrobielle Gemeinschaften. Das bedeutet sie kombinieren natürliche und gezielt gentechnisch veränderte Mikroorganismen, die jeweils unterschiedliche Teile des Abbauprozesses übernehmen. Für das Forschungsprojekt haben sich Lu und Techtmann insgesamt vier Ziele gesetzt: Zunächst wollen sie ein Proof-of-Concept für die direkte Umwandlung von Polyethylenterephthalat in Proteinpulver demonstrieren (Ziel 1) und danach die Biosicherheit für die erzeugten Nahrungsmittel sowie die Umwelt erhöhen (Ziel 2). Als nächstes beabsichtigen sie Nährstoffe und gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe in die hergestellten Nahrungsmittel zu integrieren (Ziel 3) und zuletzt planen die Wissenschaftler, die Technologie auf andere Kunststoff- oder Abfallarten auszuweiten (Ziel 4).
So geht es der deutschen Kunststoff-Industrie:

Branche schon 2019 im Sinkflug - Umsätze der deutschen Kunststoff-Erzeuger, in Mrd. Euro:Die Corona-Krise trifft auch die kunststofferzeugenden Unternehmen in Deutschland hart. Und das ausgerechnet in einer Phase der Schwäche: So sanken die Umsätze 2019 um 7,3 % auf nunmehr 25,3 Mrd. Euro. Während der Export mit 1,7 % moderat zurückging verzeichnete der Import von Kunststoff-Erzeugnissen einen deutlicheren Rückgang um 4,5 %. „Bereits 2019 war ein schwieriges Jahr für uns“, konstatiert daher auch Dr. Michael Zobel, Vorstandsvorsitzender des Branchenverbandes Plasticseurope Deutschland. Bild: Pike Picture – stock.adobe.com / CHEMIE TECHNIK, Daten: Statistisches Bundesamt

Corona verschärft die Situation - Auswirkungen der Corona-Pandemie: Die Auswirkungen der Corona-Krise kommen in dieser Situation besonders ungelegen. Laut einer Umfrage des VCI im Mai 2020 verzeichnen über 90 % der Kunststofferzeuger in Deutschland einen Rückgang der Kapazitätsauslastung in ihren Werken. Gleichzeitig spüren trotz historisch sinkender Ölpreise knapp 60 % der Befragten einen Anstieg der Produktionskosten – etwa durch zusätzliche Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter gegen die Corona-Pandemie. Bild: Julien Eichinger – stock.adobe.com, CHEMIE TECHNIK; Daten: VCI-Umfrage Mai 2020

Unternehmen fahren Investitionen zurück - Geplante Investitionen in Sachanlagen: Aufgrund der aktuellen Situation müssen sich viele Kunststoff-Erzeuger jetzt zurückhalten und Investitionen verschieben. Nur etwa ein Drittel der Unternehmen will nach den Zahlen der VCI-Umfrage ihre Investitionen in Sachanlagen wie geplant durchführen. Fast die Hälfte wird dagegen solche Projekte „bis auf Weiteres“, knapp ein Fünftel der Firmen zumindest um „wenige Monate“ verschieben. Bild: alexdndz – stock.adobe.com, CHEMIE TECHNIK; Daten: VCI-Umfrage Mai 2020

Krise könnte die Branche modernisieren - Langfristige Veränderungen durch die Krise: Auf lange Sicht könnte die Krise jedoch die Branche auch zum Positiven verändern – gerade für den Standort Europa. Über 70 % der Befragten in der VCI-Umfrage gaben an, den digitalen Wandel jetzt noch stärker voranteiben zu wollen. Knapp 30 % glauben, dass sich der Wandel der Branche hin zu alternativen Rohstoffen in der Kreislaufwirtschaft durch Covid-19 insgesamt beschleunigen wird. Fast ein Drittel der Unternehmen will Invesitionen und Innovationen zukünftig verstärkt in Europa durchführen, für eine stärkere europäische Supply-Chain macht sich immerhin rund ein Viertel der Befragten stark. Bild: ,alexdndz, blankstock, Julien Eichinger, RATOCA, voinsveta – stock.adobe. com, CHEMIE TECHNIK; Daten: VCI-Umfrage Mai 2020
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