
(Bild: Falko Matte – fotolia.com)
Der gemeinsam von MSD und Ridgeback Biotherapeutics entwickelte Wirkstoff Molnupiravir senkte bei Covid-Patienten mit leichten bis mittelschweren Symptomen die Wahrscheinlichkeit für einen notwendigen Krankenhausaufenthalt sowie das Sterberisiko um rund 50 %. Darauf deuteten die Zwischenergebnisse der klinischen Phase-3-Studie hin. Schwere Nebenwirkungen traten nicht auf. Mit Zustimmung der US-Arzneimittelbehörde FDA haben die Entwickler aufgrund der überzeugenden Ergebnisse die Studie vorzeitig gestoppt und wollen so schnell wie möglich eine Zulassung bei der Behörde beantragen.
Das von MSD und Ridgeback entwickelte Medikament wird als Kapsel fünf Tage lang zweimal täglich geschluckt und soll die Vermehrung des Corona-Virus verhindern. Bei einer baldigen Zulassung wäre es damit das erste oral verabreichte Medikament gegen Covid-19. Eine derzeit von Pfizer getestete Pille soll die Ansteckung mit dem Virus verhindern und insbesondere Menschen in engem Kontakt mit bereits Infizierten helfen (lesen Sie hier mehr dazu). Ein weiteres orales Medikament entwickeln die Unternehmen Atea Pharmaceuticals und Roche, erste Strudienergebnisse dazu sollen in den nächsten Monaten folgen.
Mehr Reichweite als Antikörper
Im Vergleich zu den bereits gegen Covid-19 eingesetzten Monoklonalen Antikörpern erwies sich die Pille von MSD als weniger effektiv gegen Covid-19, jedoch sind diese deutlich teurer und aufwendiger in der Herstellung. Außerdem werden Antikörper in der Regel per Spritze verabreicht und sind komplizierter im Umgang und anspruchsvoller bei der Lagerung. Angela Rasmussen, Virologin und Forscherin an der Vaccine and Infectious Disease Organization der University of Saskatchewan, kommentierte gegenüber der New York Times, dass antivirale Pillen jedoch eine größere Wirkung haben könnten, weil sie mehr Menschen erreichen: "Wenn das auch im Maßstab auf Bevölkerungsebene zutrifft, wird es zu einer objektiv größeren Anzahl von Menschenleben führen, die sich mit diesem Medikament retten lassen könnten. Selbst wenn es nicht die gleich Zahlen erreicht wie monoklonale Antikörper wird es immer noch enorm sein."
"Die Covid-19-Pandemie hat sich zu einer der häufigsten Todesursachen entwickelt und hat weiterhin schwerwiegende Auswirkungen auf Patienten, Familien und Gesellschaften und belastet die Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt“, erklärte Robert M. Davis, Chief Executive Officer und President von Merck. „Angesichts dieser überzeugenden Ergebnisse sind wir optimistisch, dass Molnupiravir ein wichtiges Medikament im Rahmen der weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung der Pandemie werden kann und zu Mercks einzigartigem Vermächtnis beiträgt, Durchbrüche bei Infektionskrankheiten dann zu erzielen, wenn sie am dringendsten benötigt werden.“
Biopharmazeutika aus Deutschlad – gefragt wie nie!

Vorstellung des Biotech-Reports 2021 von vfa bio und Boston Consulting Group (BCG) am 29.06.2021 in Berlin. V.l.n.r.: Jens Machemehl (vfa Kommunikation), Dr. Jürgen Lücke (Senior Partner BCG, Studienautor), Dr. Sabine Sydow (Leiterin vfa bio) und Dr. Frank Mathias (Vorsitzender von vfa bio und CEO von Rentschler Biopharma). Bild vfa bio - Crispin I. Mokry

Der Umsatz mit Biopharmazeutika (Apotheken und Klinikmarkt) erhöhte sich gegenüber 2019 um 14 % auf 14,6 Milliarden Euro. Der Anteil dieses Umsatzes am Gesamtpharmamarkt stieg von 29,0 % auf 30,8 %. Wachstum gab es in allen medizinischen Anwendungsgebieten. Bild: vfa

Bei den Zulassungen dominieren in der Pharmaindustrie inzwischen regelmäßig Biopharmazeutika das Geschehen. Bild: Boston Consulting Group / vfa

Die Pipeline hat sich auf hohem Niveau stabilisiert: Die Zahl der biopharmazeutischen Präparate in klinischer Entwicklung erhöhte sich binnen Jahresfrist leicht von 640 auf 657. Bild: vfa

Der 10-Jahres-Vergleich zeigt die wachsende Bedeutung der Biopharmazeutika. Bild: Boston Consulting Group / vfa

Zahl und Umsatz biopharmazeutisch hergesteller Antikörper sind in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen. Bild: Boston Consulting Group / vfa

Die in der europäischen Union zugelassenen Antikörper decken ein Breites Spektrum an Anwendungsgebieten ab. Im Bild: Zahl der Antikörper nach Anwendungsgebiet. Bild: Boston Consulting Group / vfa

In 2020 ist der Marktanteil von Biosimilars erstmals über 50 % gestiegen. Bild: Boston Consulting Group / vfa

Durch die Covid-19-Pandemie ist die Entwicklungspipeline vor allem bei Wirkstoffen gegen Infektionen stark gewachsen. Bild: Boston Consulting Group / vfa

Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in der medizinischen Biotechnologie. Bild: Boston Consulting Group / vfa

Produktionskapazitäten für Biopharmazeutische Medikamente weltweit. Die Schweiz und Irland haben Deutschland im vergangenen Jahr überholt. Bild: Boston Consulting Group / vfa

Gemessen an der Zahl der Wirkstoffe wird in Deutschland die nach USA größte Vielfalt an Biopharmazeutika produziert. Bild: Boston Consulting Group / vfa
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