Bayer und Charité haben die Pläne für ein Translationszentrum für Gen- und Zelltherapien in Berlin vorgestellt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert den Aufbau mit rund 80 Mio. Euro, der Baubeginn ist für 2025 geplant. Anwesend bei der feierlichen Verkündigung waren die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Bundeskanzler Olaf Scholz, der Charité-Vorstandsvorsitzende Heyo K. Kroemer, Charité-Vorstandsmitglied für Finanzen und Infrastruktur Astrid Lurati und der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner. Als Translation versteht man die Überführung von Forschungsergebnissen in die Gesundheitsversorgung. Diesen Transfer soll das Berlin Center for Gene and Cell Therapies, so der offizielle Name des Translationszentrums, beschleunigen: Es unterstützt Start-ups dabei, ihre Ansätze für Gen- und Zelltherapeutika in die klinische Entwicklung zu bringen. Das zehnstöckige Gebäude gliedert sich auf 18.000 m2 in einen Inkubator mit voll ausgestatteten Labor- und Büroflächen und Platz für 15 bis 20 Start-ups in unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Zudem beinhaltet es eine GMP-zertifizierte Herstellungsstätte für die Entwicklung von Zell- und Gentherapeutika bis zur klinischen Phase II. Die Start-ups sollen Beratung zu regulatorischen Auflagen, klinischen Studien, Patentrechten und Business Development erhalten. Für den Betrieb des Inkubators gründen Bayer und die Charité eine gemeinschaftliche öffentlich-private, nicht gewinnorientierte Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Charité wird 67 %, Bayer 33 % der Geschäftsanteile halten. „Gezielte Gentherapien, individuelle Krebsimpfungen und neuartige Antikörper-Wirkstoff-Kombinationen werden in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz eine neue Ära in der Medizin und ganz neue Chancen für Patientinnen und Patienten eröffnen. Das Berliner Bayer-Charité-Projekt ist eine ideale Partnerschaft, um gemeinsam zu lernen und schnell voranzukommen“, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Gen- und Zelltherapien (Advanced Therapy Medicinal Products, ATMPs) werden unter anderem zur Behandlung von Krebs, Autoimmunerkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen eingesetzt. Die neuartigen Therapien basieren auf Genen, Geweben oder Zellen und enthalten daher oft lebende Bestandteile. Die deshalb auch als „lebende Medikamente“ bezeichneten Produkte können besser als klassische Arzneimittel individuell auf den Patienten ausgerichtet werden und eignen sich besonders für Erkrankungen, die bisher nicht oder nur schlecht behandelbar waren. Obwohl zahlreiche klinische Studien zur Entwicklung von Gen- und Zelltherapeutika laufen, sind bisher nur wenige Produkte in Europa zugelassen.

V.l.n.r.: Die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Bundeskanzler Olaf Scholz, der Charité-Vorstandsvorsitzende Heyo K. Kroemer, Charité-Vorstandsmitglied für Finanzen und Infrastruktur Astrid Lurati und der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner. (Bild: Bayer / Charité / Norbert Ittermann)

Als Translation versteht man die Überführung von Forschungsergebnissen in die Gesundheitsversorgung. Diesen Transfer soll das Berlin Center for Gene and Cell Therapies, so der offizielle Name des Translationszentrums, beschleunigen: Es unterstützt Start-ups dabei, ihre Ansätze für Gen- und Zelltherapeutika in die klinische Entwicklung zu bringen.

Das zehnstöckige Gebäude soll den Platz für einen Inkubator mit voll ausgestatteten Labor- und Büroflächen sowie 15 bis 20 Start-ups in unterschiedlichen Entwicklungsphasen bereitstellen. Zudem soll es eine GMP-zertifizierte Herstellungsstätte für die Entwicklung von Zell- und Gentherapeutika bis zur klinischen Phase II beinhalten.

Charité und Bayer gründen GmbH

Die Start-ups sollen Beratung zu regulatorischen Auflagen, klinischen Studien, Patentrechten und Business Development erhalten. Für den Betrieb des Inkubators gründen Bayer und die Charité eine gemeinschaftliche öffentlich-private, nicht gewinnorientierte GmbH. Die Charité wird 67 %, Bayer 33 % der Geschäftsanteile halten.

Zentrale Lage: Der hier abgebildete Entwurf zeigt das Gebäude unweit des Nordhafens im Bezirk Mitte.
Zentrale Lage: Der hier abgebildete Entwurf zeigt das Gebäude unweit des Nordhafens im Bezirk Mitte. (Bild: HENN)

„Gezielte Gentherapien, individuelle Krebsimpfungen und neuartige Antikörper-Wirkstoff-Kombinationen werden in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz eine neue Ära in der Medizin und ganz neue Chancen für Patientinnen und Patienten eröffnen. Das Berliner Bayer-Charité-Projekt ist eine ideale Partnerschaft, um gemeinsam zu lernen und schnell voranzukommen“, kommentiert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei der feierlichen Bekanntgabe der Kooperation.

Wo werden Gen- und Zelltherapien eingesetzt?

Gen- und Zelltherapien (Advanced Therapy Medicinal Products, ATMPs) werden unter anderem zur Behandlung von Krebs, Autoimmunerkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen eingesetzt. Die neuartigen Therapien basieren auf Genen, Geweben oder Zellen und enthalten daher oft lebende Bestandteile.

Die deshalb auch als „lebende Medikamente“ bezeichneten Produkte können besser als klassische Arzneimittel individuell auf den Patienten ausgerichtet werden und eignen sich besonders für Erkrankungen, die bisher nicht oder nur schlecht behandelbar waren. Obwohl zahlreiche klinische Studien zur Entwicklung von Gen- und Zelltherapeutika laufen, sind bisher nur wenige Produkte in Europa zugelassen.

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