links Heinz Ketchup-Flasche rechts blaue Dose mit gebackenen Bohnen

Viele deutsche Konsumentinnen und Konsumenten kennen den Ketchup oder auch die gebackenen Bohnen der Kraft-Heinz-Gruppe. (Bild: Kraft Heinz)

Kraft Heinz sponsorte dem Wyss Institute an der Harvard University die Forschung daran, Lebensmittel durch die Reduktion von Haushaltszucker gesünder zu machen. Das zusammengestellte Forschungsteam suchte zunächst nach einer Lösung, die Haushaltszucker in Lebensmitteln ersetzen könnte. Da Zucker neben der Süße aber auch noch eine Reihe an anderen Aufgaben wie Eindicken bei Marmeladen oder die Bräune auf Backwaren erzeugen, in Lebensmitteln erfüllt, entschieden sich die Forschenden für einen anderen Ansatz.

Was ist das Wyss Institute?

Das Wyss Institute gehört zur Harvard University in Boston. Es betreibt Forschung und Entwicklung in den Bereichen Diagnostik, Therapeutika, Medizintechnik und Nachhaltigkeit. Dabei hat es den Anspruch nach eigener Aussage die Barriere zwischen der akademischen Welt und der Industrie zu durchbrechen. Dafür will es neu entwickelte Technologien in kommerzielle Produkte umsetzen, indem es Start-up-Ausgründungen fördert und Unternehmenspartnerschaften wie in diesem Beispiel mit Kraft Heinz schließt.

Sie nutzen ein Enzym mit dem Pflanzen Zucker in Ballaststoffe umwandeln. Diese Technik würde nicht nur die Menge des in den Blutkreislauf aufgenommenen Zuckers verringern, sondern auch präbiotische Ballaststoffe für den Darm produzieren. Die Idee der Forschenden war, das Enzym Lebensmitteln zuzusetzen und es erst zu aktivieren, wenn es mit der gekauten Nahrung vom Magen in den Darm übergeht. Dafür musste das Team zunächst an einer geeigneten Verkapselungsmethode arbeiten, sodass das Enzym bei möglicherweise hohen Temperaturen, bei denen die Lebensmittel verarbeitet werden, intakt bleibt. Zudem berieten die Forschenden sich mit einem Gastroenterologen, um festzustellen, wie sich das Enzym auf das menschliche Verdauungssystem auswirken würde.

Mittlerweile hat das Forschungsteam ein Enzymprodukt entwickelt, das eingekapselt bleibt, bis es einem Anstieg des pH-Wertes ausgesetzt wird, wie er beim Übergang vom menschlichen Magen zum Darm auftritt. Erst dann wird es aktiviert und beginnt damit, Zucker in Ballaststoffe umzuwandeln. Die Forschenden arbeiten nun daran, das Enzymprodukt in Mäusen zu testen, damit sie seine Auswirkungen auf den Nahrungszucker in einem lebenden Organismus verfolgen können. Sie hoffen ein Startup-Unternehmen zu gründen, das das Produkt zum Verkauf an Lebensmittelunternehmen anbietet.

Übrigens findet sich Kraft Heinz in der Liste der größten Lebensmittelhersteller weltweit wieder - auf welchem Platz erfahren Sie hier:

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