Kosten für Generika zu hoch

Der Kostendruck bei der Generika-Produktion soll gelockert werden. (Bild: avarand)

Am 14.02.2023 hat das Bundesministerium für Gesundheit den Referentenentwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei patentfreien Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung mit Kinderarzneimitteln (ALBVVG) vorgelegt. Für Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika, reicht das nicht aus.

Gesetz greift nur bei 1% der Generika

Bretthauer kommentiert, dass es richtig ist, dass die Politik den Kostendruck bei der Generika-Produktion lockern will. Aber das Gesetz wird das Engpass-Problem nicht lösen, denn es geht seine Ursachen nur bei Antibiotika und Krebsmitteln an. Diese machen aber zusammen gerade einmal 1,1 Prozent aller Arzneimittel (in Tagestherapiedosen) aus. Diabetes-Medikamente werden nicht berücksichtigt.

Bretthauer fordert daher, die Maßnahmen auf alle Generika auszuweiten. Sämtliche Rabattverträge für Generika müssten Kriterien enthalten, die den Herstellern eine diversifiziertere Produktion ermöglichen. Dies sei Aufgabe der Politik. Es muss dringend verhindert werden, dass weitere Unternehmen aus der Produktion aussteigen.

Mit Blick auf die aktuelle Situation in den Apotheken sagt Bretthauer: „Auch Herz-Kreislaufmittel, Schmerz-Medikamente oder Antidepressiva werden immer wieder knapp. Ursache ist auch hier das niedrige Kostenniveau, das diversifizierte Lieferketten unmöglich macht.“

So ist es etwa beim Diabetes-Mittel Metformin – ganz oben auf der Engpassliste und für Abertausende von Patientinnen und Patienten lebenswichtig. Auch hier ist die Abhängigkeit von asiatischen Zulieferern groß, und die Zahl der Hersteller nimmt rapide ab.

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