Klagen in den USA

Bayer trifft Milliardenvergleich im Streit um Verhütungsmittel Essure

Bayer hat sich im Streit um das Verhütungsmittel Essure mit den meisten Klägerinnen in den USA geeinigt. Der Pharmakonzern hat eine milliardenschwere Vereinbarung getroffen, mit der etwa 90 % der insgesamt knapp 39.000 Klagen beigelegt werden sollen.

Bayer musste in den USA eine weitere Niederlage vor Gericht einstecken.
Bayer einigt sich in einem weiteren Rechtsstreit in den USA.

Im Streit geht es um Klagen von Frauen, die angeben, durch die von Bayer vertriebene Spirale Essure Gesundheitsschäden erlitten zu haben. Die Vergleiche umfassen unter anderem auch die Joint Council Coordinated Proceedings (JCCP) im US-Bundesstaat Kalifornien sowie den Federal District Court for the Eastern District of Pennsylvania (EDPA). Zur Beilegung der Klagen ist die Zahlung von umgerechnet etwa 1,35 Mrd. Euro vorgesehen. Darin enthalten ist nach Angaben von Bayer auch eine Pauschale für Ansprüche, für die noch keine Vergleichsvereinbarungen vorliegen. Das Unternehmen befinde sich insoweit in Vergleichsgesprächen mit Anwälten, welche die verbliebenen Klägerinnen vertreten.

„Keinerlei Eingeständnis einer Schuld“

Klägerinnen, die sich dem Vergleich anschließen, sollen im Gegenzug ihre Klagen zurücknehmen oder nicht einreichen. Die Vergleichsvereinbarungen enthielten keinerlei Eingeständnis eines Fehlverhaltens oder einer Schuld, betonte Bayer. Das Unternehmen stehe weiterhin hinter der Sicherheit und Wirksamkeit von Essure, „die durch umfangreiche Forschungsarbeiten von Bayer und unabhängigen medizinischen Forschern unter Beteiligung von mehr als 270.000 Frauen in den vergangenen zwei Jahrzehnten belegt werden“. Frauen, die das Produkt für ihre Empfängnisverhütung nutzen, könnten sich weiterhin auf dieses Medizinprodukt verlassen.

Verkauf wurde bereits 2018 eingestellt

Ohnehin ist das Medizinprodukt jedoch nicht mehr zum Einsetzen erhältlich. 2018 hatte Bayer mitgeteilt, den Verkauf und den Vertrieb von Essure in den Vereinigten Staaten einzustellen. Das folgte auf einen ähnlichen Schritt auf allen anderen Märkten im Jahr zuvor. In beiden Fällen beruhte die – wie Bayer betont freiwillige – Entscheidung auf einem Rückgang der Verkäufe in den vorangegangenen Jahren und der Schlussfolgerung, dass das Geschäft mit dem Verhütungsmittel nicht mehr nachhaltig gewesen sei. Die Verhütungsspirale ließ sich ohne chirurgischen Eingriff in den Eileiter einsetzen. Viele Anwenderinnen klagten allerdings über Beschwerden wie Schmerzen, unregelmäßige Blutungen oder Verletzungen an der Gebärmutter. (jg)

Die 7 größten Pharmaunternehmen der Welt

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In dieser Bildergalerie finden Sie eine Liste der weltweit größten Pharmahersteller nach Umsatz 2019. Für die Platzierungen wurde jeweils der Umsatz des gesamten Unternehmens berücksichtigt.Quelle: Handelsblatt;
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Platz 7 geht an GlaxoSmithKline. Das britische Unternehmen, welches sich vorrangig auf die Produktion von Medikamenten gegen Asthma, HIV/Aids, Malaria, Depression, Migräne, Diabetes und Krebs konzentriert, konnte im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 38,9 Mrd. US-D erwirtschaften.
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Die Top 7 knapp verpasst haben in diesem Jahr der Pharmakonzern Glaxo Smith Kline (2019: 43,92 Mrd. USD Umsatz) und der französische Hersteller Sanofi (39 Mrd. USD). Im Vorjahr erreichten diese die Plätze 7 un 6, und es ist vor allem zwei Neuzugängen in der Top 7-Liste geschuldet, dass diese nun noch die Plätze 9 und 8 (GSK) erreichen.
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Platz 7 geht an das forschungsorientierte Pharmaunternehmen Merck & Co. Die US-Amerikaner konnten 2019 den Umsatz von 42,3 Mrd. USD auf 46,8 Mrd. USD steigern. Das Produktprogramm von Merck umfasst Arzneimittel, Impfstoffe und Biologika zur Bekämpfung von Krebs, kardiovaskulären Erkrankungen, Alzheimer und Infektions-krankheiten wie HIV und Ebola sowie Präparate für die Tiergesundheit.
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Mit einem Umsatz von 47,5 Mrd. USD fiel Novartis in 2019 von Platz 4 auf Platz 6 zurück. Der Umsatz sank in 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Mrd. USD. Das schweizerische Unternehmen erforscht, entwickelt und vertreibt Produkte zur Krankheitsbehandlung und Prophylaxe von Atemwegs- und Augenerkrankungen, Infektionskrankheiten, Onkologie und Hämatologie, Neurologie sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen.
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Runter vom Treppchen auf Platz 4 landete in 2019 der US-Konzern Pfizer. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 51,75 Mrd. USD. Pfizer konzentriert sich primär auf die Entwicklung und Produktion von verschreibungspflichtigen Medikamenten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Rheuma und Schmerzen, Infektionen und HIV-Erkrankungen, urogenitale Erkrankungen, Atemwegsbeschwerden, Augen- und Stoffwechselleiden sowie Krebserkrankungen. Bis zum Verkauf der Baby-nahrungssparte 2012 war Pfizer das größte Pharmaunternehmen der Welt.
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Auf Platz 2, mit einem Umsatz von 63,9 Mrd. USD (+ 7 Mrd.), steht die F. Hoffmann - La Roche AG. Das schweizerische Healthcare-Unternehmen engagiert sich aktiv für die Erforschung, Entwicklung und den Vertrieb neuartiger Gesundheitslösungen. Dabei ist Roche der welt-weit führende Anbieter von In-vitro-Diagnostika, von Arzneimitteln gegen Krebs und für die Transplantationsmedizin.
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Platz 1 geht wieder einmal an das US-amerikanische Unternehmen Johnson & Johnson. Die US-Amerikaner konnten 2019 einen Umsatz von 82,06 Mrd. USD erwirtschaften. Johnson & Johnson fertigt und vertreibt Gesundheitsprodukte und Pharmazeutika und gehört hier weltweit zu den größten Anbietern im Markt. Zum Portfolio gehören sowohl verschreibungspflichtige wie auch frei erhältliche Präparate, darunter Wirkstoffe gegen Pilz-infektionen, Wundsalben, Kosmetika, Augentropfen, Schmerzmittel und Kontaktlinsen.

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