Bekämpfung multiresistenter Bakterien

Klaus-Grohe-Preis der GDCh geht an Stephan Sieber

Professor Dr. Stephan Sieber von der Uni München erhält den Klaus-Grohe-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Ausgezeichnet wird der Forscher für seine Grundlagenforschung zur Bekämpfung multiresistenter Bakterien.

Stephan Sieber
Der Preisträger Stephan Sieber, der daran forscht, multiresistente Bakterien zukünftig besser bekämpfen zu können.

Mit seinem Beitrag befindet sich Sieber an der Schnittstelle zwischen Chemie und Biologie. Der promovierte Chemiker konzentriert sich bei seiner Forschung darauf, pathogene Bakterien zu entschärfen und neue Wirkmechanismen aufzufinden. Denn klassische Antibiotika, gegen die multiresistente Bakterien resistent sind, setzen bei wenigen zellulären Angriffspunkten wie Zellwand- und Proteinbiosynthese an. Sieber hingegen hat unter anderem eine chemische Methode entwickelt, die Bakterien in ihrer Fähigkeit, Toxine zu produzieren (Virulenz), hemmt und damit entwaffnet. Ein anderer Ansatz ermöglicht ihm, neue bakterielle Angriffspunkte zu identifizieren und entsprechende chemische Hemmstoffe zu entwickeln. Durch diesen Ansatz konnten bereits neue Wirkstoffe gefunden werden, von denen einige gegenwärtig für die medizinische Anwendung untersucht werden.

Sieber ist der erste Preisträger, der mit dem Klaus-Grohe-Preis mit neuer Ausrichtung ausgezeichnet wird. Zuvor war der Preis seit 2004 für medizinische Chemie an den wissenschaftlichen Nachwuchs vergeben worden. Neuerdings ist er mit 50.000 Euro dotiert und wird an international renommierte Forschende im Bereich der Wirkstoffentwicklung verliehen, deren Arbeiten einen wichtigen Beitrag hin zur Anwendung leisten.

Biopharmazeutika - so gefragt wie nie.

orstellung des Biotech-Reports 2021 von vfa bio und Boston Consulting Group (BCG) am 29.06.2021 in Berlin. V.l.n.r.: Jens Machemehl (vfa Kommunikation), Dr. Jürgen Lücke (Senior Partner BCG, Studienautor), Dr. Sabine Sydow (Leiterin vfa bio) und Dr. Frank Mathias (Vorsitzender von vfa bio und CEO von Rentschler Biopharma)
Vorstellung des Biotech-Reports 2021 von vfa bio und Boston Consulting Group (BCG) am 29.06.2021 in Berlin. V.l.n.r.: Jens Machemehl (vfa Kommunikation), Dr. Jürgen Lücke (Senior Partner BCG, Studienautor), Dr. Sabine Sydow (Leiterin vfa bio) und Dr. Frank Mathias (Vorsitzender von vfa bio und CEO von Rentschler Biopharma). Bild vfa bio - Crispin I. Mokry
Der Umsatz mit Biopharmazeutika (Apotheken und Klinikmarkt) erhöhte sich gegenüber 2019 um 14 % auf 14,6 Milliarden Euro. Der Anteil dieses Umsatzes am Gesamtpharmamarkt stieg von 29,0 % auf 30,8 %. Wachstum gab es in allen medizinischen Anwendungsgebieten.
Der Umsatz mit Biopharmazeutika (Apotheken und Klinikmarkt) erhöhte sich gegenüber 2019 um 14 % auf 14,6 Milliarden Euro. Der Anteil dieses Umsatzes am Gesamtpharmamarkt stieg von 29,0 % auf 30,8 %. Wachstum gab es in allen medizinischen Anwendungsgebieten.
Bei den Zulassungen dominieren in der Pharmaindustrie inzwischen regelmäßig Biopharmazeutika das Geschehen.
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Die Pipeline hat sich auf hohem Niveau stabilisiert: Die Zahl der biopharmazeutischen Präparate in klinischer Entwicklung erhöhte sich binnen Jahresfrist leicht von 640 auf 657.
Die Pipeline hat sich auf hohem Niveau stabilisiert: Die Zahl der biopharmazeutischen Präparate in klinischer Entwicklung erhöhte sich binnen Jahresfrist leicht von 640 auf 657.
Der 10-Jahres-Vergleich zeigt die wachsende Bedeutung der Biopharmazeutika.
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Zahl und Umsatz biopharmazeutisch hergesteller Antikörper sind in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen.
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Antikörper dominieren die Entwicklungspipeline bei Biopharmaka.
Antikörper dominieren die Entwicklungspipeline bei Biopharmaka.
Die in der europäischen Union zugelassenen Antikörper decken ein Breites Spektrum an Anwendungsgebieten ab. Im
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Vor allem Biosimilars zeigen eine starke Entwicklung.
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In 2020 ist der Marktanteil von Biosimilars erstmals über 50 % gestiegen.
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Durch die Covid-19-Pandemie ist die Entwicklungspipeline vor allem bei Wirkstoffen gegen Infektionen stark gewachsen.
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Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in der medizinischen Biotechnologie.
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Produktionskapazitäten für Biopharmazeutische Medikamente weltweit. Die Schweiz und Irland haben Deutschland im vergangenen Jahr überholt.
Produktionskapazitäten für Biopharmazeutische Medikamente weltweit. Die Schweiz und Irland haben Deutschland im vergangenen Jahr überholt.
Gemessen an der Zahl der Wirkstoffe wird in Deutschland die nach USA größte Vielfalt an Biopharmazeutika produziert.
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Um fast 2 Mrd. Euro ist der markt für biopharmazeutische Produkte im Vergangenen Jahr in Deutschland gewachsen.
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Beim Umsatz nach Anwendungsgebieten zeigt sich die Dominanz Immunologischer Anwendungen.
Beim Umsatz nach Anwendungsgebieten zeigt sich die Dominanz Immunologischer Anwendungen.

Eine Preisverleihung wie diejenige, die nun am 2. September im Rahmen des virtuellen International Symposium on Medicinal Chemistry durch den Präsidenten der Gesellschaft Deutscher Chemiker Professor Dr. Peter Schreiner stattfindet, ist Sieber nicht unbekannt: Er erhielt im letzten Jahr bereits den Future Insight Prize des Darmstädter Pharmaunternehmens Merck in der Kategorie „Multidrug Resistance Breaker“ und sicherte sich so das Preisgeld von 1 Mio. Euro. Dieses Jahr ging der Preis von Merck übrigens an zwei Forscher aus den USA, die Nahrung aus Plastikabfällen herstellen.