Beiersdorf_Zentrale_Hamburg

Was der Vorstandsvorsitzende Heidenreich über das Geschäftsjahr 2016 berichten konnte, dürfte den Aktionären gefallen haben. (Bild: Beiersdorf)

„Die Konsumgüterindustrie befindet sich in einem historischen Umbruch. Unser gesamtes Geschäftsmodell muss sich an die neuen wirtschaftlichen und technologischen Bedingungen anpassen“, so De Loecker. „Das erfordert vor allem eine höhere Investitionsbereitschaft. Beiersdorf ist motiviert und gut aufgestellt, diese Phase der Transformation jetzt anzustoßen.“

Bis 80 Mio. Euro pro Jahr

„Die Konsumgüterindustrie befindet sich in einem historischen Umbruch. Unser gesamtes Geschäftsmodell muss sich an die neuen wirtschaftlichen und technologischen Bedingungen anpassen", betont der Vorstandsvorsitzende Stefan De Locker. (Bild: Beiersdorf)

„Die Konsumgüterindustrie befindet sich in einem historischen Umbruch. Unser gesamtes Geschäftsmodell muss sich an die neuen wirtschaftlichen und technologischen Bedingungen anpassen", betont der Vorstandsvorsitzende Stefan De Locker. (Bild: Beiersdorf)

Mit Care+ leitet Beiersdorf eine mehrjährige Investitionsoffensive ein. Ab 2019 will der Konzern jährlich 70 bis 80 Mio. Euro zusätzlich in Internationalisierung, Innovationen, Digitalisierung sowie Mitarbeiterqualifizierung investieren. Davon verspricht sich das Unternehmen, das Wachstumstempo der vergangenen Jahre fortzusetzen und gleichzeitig die Wachstumsqualität zu verbessern. Das bedeutet bis zum Jahr 2023 eine Steigerung des organischen Wachstums des Unternehmensbereichs Consumer auf 4 bis 6% und die Entwicklung der EBIT-Marge auf 16-17%. Die Strategie umfasst insgesamt fünf Prioritäten:

  • Erschließung neuer Wachstumsmärkte und Geschäftsfelder
  • Stärkung der Hautpflege-Kategorien im Portfolio
  • Beschleunigung der Digitalisierung, von Konsumentenbindung bis hin zu Geschäftsprozessen
  • Kontinuierliche und ergebniswirksame Produktivitätssteigerung
  • Gesellschaftliches Engagement, das bei den Menschen ankommt

„Für jede der fünf strategischen Prioritäten gibt es heute schon zahlreiche konkrete Projekte, die Bestandteil des Geschäftsplans sind. Mit den Zusatzinvestitionen werden noch mehr Initiativen dazu kommen“, sagt De Loecker, und fügt hinzu: „Nicht alles wird gleich zum großen Erfolg. Darauf stellen wir uns ein. Mit Care+ wollen wir insbesondere eine Unternehmenskultur stärken, in der beherztes Handeln und schnelles Lernen gefördert und gewürdigt werden.“

Beiersdorf beabsichtigt sein Wachstum auch in Zukunft aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Für Kapazitätserweiterungen, den Ausbau der Produktpalette und für technologische Entwicklungen sind ab 2019 jährliche Capex-Investitionen zwischen 250 und 350 Mio. Euro vorgesehen. Die Finansieht der Konzern als gesichert: „Mit einer Nettoliquidität von 4,4 Milliarden Euro und einer robusten Bilanz können wir die künftigen Investitions- und Wachstumspläne im Rahmen von Care+ problemlos realisieren. Wir werden dennoch unsere traditionell hohe Finanzdisziplin bewahren. Dazu gehört ebenso, dass wir neben Zusatzinvestitionen auch Maßnahmen definieren, um die Produktivität weiter zu steigern“, erklärt Dessi Temperley, Finanzvorständin des Unternehmens.

Solides 2018, herausforderndes 2019

Beiersdorf ist im Geschäftsjahr 2018 trotz der nach eigenen Angaben im Jahresverlauf zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen weiter gewachsen. Der Konzernumsatz verbesserte sich organisch um 5,4 % und nominal um 2,5 % von 7.056 Mio. Euro im Vorjahr auf 7.233 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und Sondereffekten wurde trotz ungünstiger Währungsentwicklungen auf Konzernebene um 2,3 % von 1.088 Mio. Euro auf 1.113 Mio. Euro erhöht; die EBIT-Marge blieb mit 15,4 % stabil. Dank deutlicher Verbesserungen bei Finanzergebnis und Steuerquote stieg der Jahresüberschuss ohne Sondereffekte um 9,6 % von 689 Mio. Euro auf 756 Mio. Euro und das Ergebnis je Aktie ohne Sondereffekte entsprechend von 2,96 Euro auf 3,26 Euro.

Beiersdorf erwartet für 2019 trotz eines sich konjunkturell eintrübenden Gesamtumfelds einen über dem Marktwachstum liegenden Umsatzanstieg von 3 bis 5%. Für den Unternehmensbereich Consumer erwartet der Konzern ebenfalls ein Wachstum von 3 bis 5 %, für Tesa ein Umsatzplus von 3 bis 4 %. Bedingt durch die Investitionen für Care+ rechnet Beiersdorf für 2019 mit einem Rückgang der EBIT-Marge auf 14,0 bis 14,5% im Unternehmensbereich Consumer. Die EBIT-Marge von Tesa soll leicht unter dem Vorjahreswert liegen; für die Beiersdorf Gruppe soll die EBIT-Marge rund 14,5% betragen. (ak)

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