Schnelle Entwicklung und Herstellung

Evotec-Tochter Just soll Covid-19-Antikörper für US-Verteidigungsministerium produzieren

Die US-Tochter Just des Biotech-Unternehmens Evotec hat einen Auftrag des US-Verteidigungsministeriums über bis zu 18,2 Mio. US-Dollar erhalten. Ziel ist die schnelle Entwicklung und Herstellung monoklonaler Antikörper zur Behandlung von Covid-19.

Monoklonale Antikörper und darauf basierende Biosimilars sind die Grundlage für moderne Immuntherapie.
Monoklonale Antikörper und darauf basierende Biosimilars sind die Grundlage für moderne Immuntherapie.

Just – Evotec Biologics will im Rahmen der Vereinbarung ein hocheffizientes Herstellungsverfahren von zwei monoklonalen Antikörpern (mAB) gegen Sars-CoV-2 Antigene für die klinische Herstellung nach cGMP designen. Die mAb sollen in frühen klinischen Studien getestet und schließlich zur Behandlung und Prävention von SARS-CoV-2-Infektionen eingesetzt werden. Das Joint Program Executive Office for Chemical, Biological, Radiological and Nuclear Defense („JPEO-CBRND“) leitet dieses Vorhaben in Abstimmung mit dem Büro des Staatssekretärs im Verteidigungsministerium für Gesundheit (“OASD(HA)”) und der Defense Health Agency („DHA“).

„Wichtiges und zeitkritisches Programm“

Dr. James Thomas, Executive Vice President Global Head Biotherapeutics bei der in Seattle ansässigen Evotec-Tochter Just, kommentierte: „Es ist eine Ehre, mit dem Verteidigungsministerium an diesem wichtigen und zeitkritischen Programm zu arbeiten. Die Reaktion auf COVID-19 erfordert den Einsatz schneller, flexibler, skalierbarer und robuster Entwicklungs- und Herstellungstechnologien. Unser Unternehmen und unsere Plattform wurden so konzipiert, dass mit der erforderlichen Schnelligkeit sichere und wirksame Produkte entwickelt werden können, die für den Kampf gegen COVID-19 und künftige Pandemien benötigt werden.“

Das Hamburger Unternehmen Evotec war mit der Übernahme von Just Biotherapeutics erst vor rund einem Jahr ins Biologika-Geschäft eingestiegen. Mit unter Anderem einer neuen Produktionsanlage sowie einem Großauftrag des Pharmakonzerns Teva hat das Unternehmen dieses Geschäft zügig ausgeweitet. (ak)

Biopharma im Kommen

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Nordamerika dominiert das Pharmageschäft Umsätze mit Arzneimitteln weltweit (2017). Weltweit dominiert Nordamerika den Pharmamarkt. Fast die Hälfte aller Umsätze mit Arzneimitteln werden dort getätigt. Kein Wunder: Nirgendwo sonst auf der Welt geben die Menschen mehr Geld für Medikamente aus: In den USA beispielsweise 11.674 Dollar pro Person und Jahr. Am niedrigsten sind die Ausgaben mit 54 Dollar pro Person in Pakistan (Quelle: Deloitte Global Life Sciences Outlook). Besonders stark wachsen derzeit die Märkte Brasilien, China und Indien, weshalb sich auch Forschungs- und Produktionsaktivitäten verschieben. Bemerkung: Europa beinhaltet die Türkei und Russland. Quelle: IQVIA (MIDAS), Mai 2018 (Basis: Preise ab Werk). Grafik: Pharma+Food, Daten: efpia
PF_2019_04_Infografik_02
Biopharma mit enormem Potenzial Anteil Biopharmazeutischer Wirkstoffe wächst stürmisch. Der globale Arzneimittelmarkt wächst stark. Ein wesentlicher Treiber werden in den kommenden Jahren biopharmazeutisch produzierte Wirkstoffe sein. Der Anteil der Biopharmazeutika wird von von 16 % in 2017 auf 26 % in 2025 wachsen. Biopharmaka erreichen dann einen Umsatz von über 400 Mio. US-Dollar. Auch die Anbieter von Anlagenequipment und -services profitieren stark von dieser Entwicklung. Laut Bioplan Associates liegt das Wachstum hier bei fast 14 % p.a. Grafik: Pharma+Food, Daten: Research and Markets /Hochrechnung.
PF_2019_04_Infografik_03
USA ist wichtigster Markt für neue Präparate Umsätze mit neuen Arzneimitteln im Zeitraum 2012 bis 2017. Nicht nur für Biopharmaka sind die USA der wichtigste Markt, sondern generell für neue Arzneimittel. 64,1 % der Umsätze mit neu zugelassenen Medikamente wurden zwischen 2012 und 2017 in den Vereinigten Staaten erwirtschaftet. An zweiter Stelle – wenn auch mit deutlichem Abstand – rangiert Europa. Doch die Hersteller müssen in Zukunft mit Verschiebungen rechnen, da die Regierungen der etablierten Abnehmerländer bemüht sind, die Kosten zu drücken. Grafik: Pharma+Food, Daten: efpia