Klinische Studien in Vorbereitung

Pfizer testet Pille gegen Corona-Ansteckung

Der US-Pharmakonzern Pfizer beginnt klinische Studien mit mit einem Medikament, dass die Ansteckung mit dem Corona-Virus Sars-Cov-2 verhindern soll. Pillen mit dem Wirkstoff sollen vor allem das Ansteckungsrisiko für Menschen in direktem Umfeld von an Covid-19 erkrankten Patienten senken.

Senior im Bett hält ein Glas Wasser und bekommt zwei Tabletten.

Der neuentwickelte antivirale Wirkstoff-Kandidat PF-07321332 wird oral verabreicht. In Kombination mit einer geringen Dosis des ebenfalls antiviralen HIV-Medikaments Ritonavir soll er einer Covid-19-Erkrankung vorbeugen. Der Wirkstoff hemmt ein Enzym, welches für die Vermehrung des Virus entscheidend ist. Den Beginn der Studie mit dem Namen Epic-Pep (Evaluation of Protease Inhibition for Covid-19 in Post-Exposure Prophylaxis, d. h. Bewertung der Protease-Hemmung bei Covid-19 zur Vorbeugung nach Kontakt) hat Pfizer am 27. September 2021 bekanntgegeben. An der Studie sollen bis zu 2.660 gesunde Erwachsene ab 18 Jahren teilnehmen. Die bereits erfolgte klinische Phase 1 hat eine gute Verträglichkeit des Medikaments gezeigt.

„Angesichts der anhaltenden Auswirkungen von COVID-19 auf der ganzen Welt sind wir der Ansicht, dass die Bekämpfung des Virus wirksame Behandlungen für Menschen erfordert, die sich mit dem Virus infiziert haben oder ihm ausgesetzt waren, und zwar in Ergänzung der Wirkung, die Impfstoffe bei der Eindämmung von Infektionen erzielt haben“, erklärte Dr. Mikael Dolsten, Chief Scientific Officer (CSO) von Pfizer. „Wir glauben, dass diese Therapie im Erfolgsfall dazu beitragen könnte, das Virus frühzeitig zu stoppen - bevor es die Chance hatte, sich umfassend zu vermehren - und so möglicherweise symptomatische Erkrankungen bei denjenigen zu verhindern, die dem Virus ausgesetzt waren, und den Ausbruch der Infektion bei anderen zu hemmen." Solche Behandlungsansätze seien insbesondere mit Auftauchen der zunehmenden Varianten des Virus Sars-Cov-2 wichtig.

Dies sind die aktuellen Übernahmen in der Pharmaindustrie 2021

Eli Lilly schließt Diabetes-Übernahme-Deal mit Protomer ab 20.7.21: Eli Lilly and Company hat eine Vereinbarung mit dem Biotechnologieunternehmen Protomer Technologies getroffen, um die Behandlung von Typ-1-Diabetes (TD1) voranzutreiben. Die Peptid- und Protein-Engineering-Plattform des Unternehmens wird zur Identifizierung und Synthese von Molekülen eingesetzt, die Glukose oder andere endogene Modulatoren der Proteinaktivität erkennen können. Der Wert des Deals wird auf über 1 Mrd. US-Dollar geschätzt
20.7.21: Eli Lilly schließt Diabetes-Übernahme-Deal mit Protomer ab: Eli Lilly and Company hat eine Vereinbarung mit dem Biotechnologieunternehmen Protomer Technologies getroffen, um die Behandlung von Typ-1-Diabetes (TD1) voranzutreiben. Die Peptid- und Protein-Engineering-Plattform des Unternehmens wird zur Identifizierung und Synthese von Molekülen eingesetzt, die Glukose oder andere endogene Modulatoren der Proteinaktivität erkennen können. Der Wert des Deals wird auf über 1 Mrd. US-Dollar geschätzt.
Evonik stärkt Medizintechnik-Portfolio mit Übernahme
2.8.21: Evonik stärkt Medizintechnik-Portfolio mit Übernahme:Der Spezialchemie-Konzern Evonik hat angekündigt das Biotech-Unternehmen Jenacell zu übernehmen. Der Hersteller will damit sein Portfolio an Biomaterialien für die Medizintechnik erweitern. Der Konzern treibt außerdem die Entwicklung der Division Nutrition & Care zum Systemlösungs-Anbieter voran.
Pfizer baut Antiinfektiva-Geschäft durch Übernahme von Amplyx aus
3.5.21: Pfizer baut Antiinfektiva-Geschäft durch Übernahme von Amplyx aus: Der US-Pharmakonzern Pfizer gibt die Übernahme von Amplyx Pharmaceuticals bekannt. Der Deal zielt darauf, die Pfizer-Pipeline für Antiinfektiva zu erweitern. Amplyx hat ein neuartiges Antimykotikum, das für die Behandlung invasiver Pilzinfektionen entwickelt wird. Mit der Übernahme sichert sich Pfizer auch das Eigentum an der Frühphasen-Pipeline von Amplyx, die potenzielle antivirale und antimykotische Therapien umfasst. Bild benjaminnolte AdobeStock
Hologic erwirbt Entwickler von molekulardiagnostischen Tests
12.4.21: Hologic erwirbt Entwickler von molekulardiagnostischen Tests: Mit der Übernahme von Mobidiag Oy will der amerikanische Medizintechnik-Hersteller Hologic das weltweite Wachstum der molekulardiagnostischen Testplattformen beschleunigen. Die Transaktion hat ein Volumen von 795 Mio. US-Dollar. Mobidiag entwickelt und vermarktet auf der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) basierende Tests für die Akutversorgung, einschließlich gastrointestinaler und respiratorischer Infektionen, antimikrobiellem Resistenzmanagement und therapieassoziierten Infektionen.
Amgen übernimmt Five Prime
4.3.21: Amgen übernimmt Five Prime: Das US-amerikanische Biotech-Unternehmen Amgen übernimmt das Biotechnologieunternehmen Five Prime. Mit dem 1,9 Mrd. US-Dollar-Deal will Amgen sein Portfolio im Bereich der Immuno-Onkologie und der zielgerichteten Krebstherapien erweitern. Das führende Produkt von Five Prime, Bemarituzumab, ist der erste Anti-FGFR2b-Antikörper seiner Klasse, der in Phase 3 getestet wird. Bild Gernot Krautberger-Fotolia
Wacker übernimmt Biopharma-Auftragshersteller Genopis
5.2.21: Wacker übernimmt Biopharma-Auftragshersteller Genopis: Der Chemiekonzern Wacker übernimmt den US-Auftragsherstellers Genopis. Damit erwerben die Münchner unter anderem Fähigkeiten, die auch für die Herstellung von mRNA-Impfstoffen zum Einsatz kommen. Das Unternehmen mit Sitz in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien kostet 39 Mio. US-Dollar plus spätere erfolgsabhängige Zahlungen. Genopis wurde erst 2018 gegründet und hat 40 Mitarbeiter. Das Unternehmen betreibt als Auftragshersteller (CDMO) eine spezialisierte Fermentationslinie mit einer Kapazität von 500 l zur Herstellung und Aufreinigung von Plasmid-DNA (pDNA).
Thermo Fischer übernimmt Mesa Biotech
27.1.21: Thermo Fischer übernimmt Mesa Biotech: Der Laborausrüster Thermo Fischer Scientific übernimmt das Medizin-Testunternehmen Mesa Biotech. Mit der 450 Mio. US-Dollar teuren Akquisition will Thermo Fisher Scientific COVID-19-Tests anbieten und molekulardiagnostische Tests am Point of Care vorantreiben. Mesa Biotech hat PCR-basierte, schnelle Point-of-Care-Testplattformen entwickelt und vermarktet, die Krankheiten wie COVID-19, Influenza A und B sowie Strep A und andere Atemwegserkrankungen nachweisen.
Sanofi zahlt 1,1 Milliarden Dollar für Biotech-Firma Kymab
12.1.21: Sanofi zahlt 1,1 Milliarden Dollar für Biotech-Firma Kymab: Mit der Übernahme der britischen Biotech-Firma Kymab sichert sich Sanofi einen vielversprechenden Wirkstoff-Kandidaten zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten. Sanofi zahlt für die Transaktion rund 1,1 Milliarden US-Dollar. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um einen monklonalen Antikörper, der Anwendungen in der therapie immunvermittelter Krankheiten sowie in der Immun-Onkologie ermöglichen soll. Der Übernahmevereinbarung zufolge sind weitere Meilenstein-Zahlungen bis 350 Mio. US-Dollar möglich.
Siegfried übernimmt Novartis-Werke bei Barcelona
I1.1.21: Siegfried übernimmt Novartis-Werke bei Barcelona: Der Schweizer Pharmahersteller Siegfried hat die Übernahme von zwei pharmazeutischen Produktionsstandorten von Novartis in Spanien abgeschlossen. Die beiden neuen Standorte sollen den Unternehmensbereich Drug Products über „die kritische Größe“ heben. Die beiden Standorte in der Provinz Barcelona beschäftigen rund 1.000 Mitarbeitende. Das Werk in El Masnou ist auf die Herstellung von sterilen ophthalmologischen Darreichungsformen spezialisiert und soll die bisherigen Aktivitäten in Irvine (USA) und Hameln (Deutschland) ergänzen. Der zweite ehemalige Novartis-Standort in Barberà del Vallès wiederum ist auf orale feste Darreichungsformen (OSD) und Kapseln für Inhalationsgeräte spezialisiert und soll Siegfrieds bestehende Fähigkeiten im Bereich OSD in Malta erweitern. Der Standort stärke außerdem das Portfolio des Unternehmens im Bereich der Herstellung hochwirksamer Medikamente.
Merck übernimmt Lohnhersteller für mRNA
7.1.21: Merck übernimmt Lohnhersteller für mRNA: Merck verstärkt seine Kapazitäten im derzeit vieldiskutierten Bereich der mRNA. So hat der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern die Übernahme des Auftragsherstellers und -entwicklers (CDMO) Amptec bekannt gegeben – und weitere Investitionen angekündigt. Durch die Kombination von Amptecs PCR-basierter mRNA-Technologie mit dem umfassenden Know-how von Merck bei der Lipidherstellung wolle man ein „differenziertes und integriertes Angebot bereitstellen, das die gesamte mRNA-Wertschöpfungskette abdeckt“, erklärte Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck. Diese Lösung solle die Komplexität der Lieferkette deutlich verringern und die Zeit bis zur Markteinführung verkürzen.“