Erweitertes Portfolio für Atemwegsinfektionen
Sanofi will Impfstoffentwickler Vicebio übernehmen
Für 1,6 Mrd. US-Dollar beabsichtigt Sanofi, das britische Biotech-Unternehmen Vicebio zu übernehmen. Damit würde der französische Pharmakonzern Zugang zu einer neuen Technologie für multivalente Impfstoffe gegen RSV und hMPV erhalten.
Mit der Übernahme will Sanofi sich den Impfstoffkandidaten VXB-241 sichern, der gleichzeitig gegen das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und das humane Metapneumovirus (hMPV) wirken soll. Die Akquisition beläuft sich auf insgesamt bis zu 1,6 Mrd. US-Dollar – davon 1,15 Mrd. als Sofortzahlung und bis zu 450 Mio. an möglichen Meilensteinzahlungen. Den Abschluss der Transaktion erwarten die Vertragspartner für das vierte Quartal 2025.
Der bivalente Impfstoffkandidat VXB-241 von Vicebio befindet sich aktuell in einer explorativen Phase-1-Studie. Eine Zwischenanalyse bescheinigt dem Wirkstoff eine gute Verträglichkeit und Sicherheit bei Erwachsenen über 60 Jahren. Neben VXB-241 umfasst die Pipeline des Biotech-Unternehmens auch das präklinische Projekt VXB-251, ein trivalentes Vakzin gegen RSV, hMPV und Parainfluenza Typ 3 (PIV3). Diese drei Viren gehören zu den Hauptverursachern schwerer Atemwegserkrankungen wie Pneumonie, insbesondere bei älteren und immungeschwächten Menschen.
Ein weiteres zentrales Element der Übernahme ist, die von der University of Queensland entwickelte „Molecular-Clamp“-Technologie. Sie stabilisiert virale Glykoproteine in ihrer nativen Struktur, was eine stärkere Immunantwort ermöglicht. Die Technologie unterstützt zudem das Entwickeln flüssiger Mehrfachimpfstoffe, die bei Kühlschranktemperatur (2 – 8 °C) gelagert werden können und somit keine Tiefkühlung oder Lyophilisierung benötigen. Dies vereinfacht Herstellung, Lagerung und Verabreichung – etwa durch vorgefüllte Spritzen.