
Die Geschäftsführung am Standort mit Vertretern der neuen Gesellschafter. (Bild: Pharmaserv)
Die Übernahme bezieht sich auf die Muttergesellschaft Infrareal mit ihren Pharma-Standorten in Marburg und Jena. Unterzeichnet wurden die Übernahmeverträge bereits im September 2021, der endgültige Abschluss, – das Closing – fand nun im November statt. „Diese Übergangszeit war für uns durchaus eine Herausforderung“, so Görge. „Es gab bestehende Gesellschafter, aber auch schon Klarheit über die neuen Gesellschafter, entsprechend hoch war der Abstimmungsbedarf. Und leider waren uns auch die Hände gebunden, Mitarbeitende und Öffentlichkeit zeitnah zu informieren.“
Mit den neuen Gesellschaftern herrscht nun Klarheit: Bei Swiss Life Asset Managers handelt es sich um einen Vermögensverwalter mit Erfahrung in der Verwaltung großer Infrastrukturinvestitionen, Gelsenwasser ist an zahlreichen Unternehmen wie Netzbetreibern, Stadtwerken und Breitbandunternehmen beteiligt sowie Eigentümer und Betreiber des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen. „Für uns ist die Infrareal eine echte Weiterentwicklung“, betonte Dr. Bernhard Schaefer, Leiter Unternehmensentwicklung bei Gelsenwasser. „Auch die Akquise weiterer Parks durch die neuen Gesellschafter ist geplant“, so Schaefer.
Keine Änderungen am Standort erwartet
Die Geschäftsführung von Pharmaserv in Marburg war frühzeitig in die Eigentümersuche eingebunden und soll das Unternehmen auch künftig leiten. Weder bei den Arbeitsverträgen der Mitarbeitenden noch bei den vertragsrechtlichen Regelungen mit Kunden und Lieferanten seien Änderungen zu erwarten, betont das Unternehmen. „Wir wissen, wie lange viele Mitarbeitende schon hier am Standort arbeiten und dem Unternehmen immer treu geblieben sind“, so Volker Häussermann, Senior Asset Management Director, Swiss Life Asset Managers. „Das ist für uns ein Zeichen, dass ihnen die Stabilität, Vorhersehbarkeit, Langfristigkeit und Sicherheit wichtig sind. Wir denken, dass das gut mit unserer Investitionsphilosophie zusammenpasst und wir der richtige Partner sind.“ Roman Wyss, Director Infrastructure Investments, bei Swiss Life Asset Managers, betonte: „Wir wollen nicht alles ändern. Hier wird ein sehr erfolgreiches Geschäft geführt, das möchten wir als neue Gesellschafter unterstützen. Wir möchten investieren, und wir bringen gerne weiteres Kapital ein, wenn es profitabel ist.“
Life-Science als „strategische Anlageklasse"
„Wir freuen uns sehr, Infrareal in unser Portfolio aufzunehmen. Infrareal ist unsere erste Investition in Life-Science-Infrastruktur, eine strategische Anlageklasse angesichts ihres makroökonomischen Rückenwinds und ihrer Bedeutung für die Gesellschaft“, sagte Christoph Manser, Head Infrastructure Equity International bei Swiss Life Asset Managers. „Wir sehen Infrareal als qualitativ hochwertigen Betreiber in einer der stabilsten Volkswirtschaften weltweit.“ Henning R. Deters, Vorstandsvorsitzender von Gelsenwasser, erklärte: „Die Beteiligung an der Infrareal-Gruppe ist ein weiterer Wachstumsschritt in unserem strategischen Geschäftsfeld Industrielle Infrastruktur und trägt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Gelsenwasser-Gruppe bei. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Management und den Kunden der Infrareal.“
Neue Gesellschafter haben die „erforderlichen finanziellen Mittel“
Die bisherigen Gesellschafter hatten eine Übernahme angestrebt und aktiv nach Investoren gesucht. „Um eine erfolgreiche Weiterentwicklung zu gewährleisten, müssen die internen und externen Chancen konsequent verfolgt werden“, so Thomas Janssen aus dem bisherigen Gesellschafter-Kreis. „Deshalb haben wir als Gesellschafter entschieden, Investoren zu suchen, die bereit sind, die Infrareal-Gruppe zu übernehmen, und über die erforderlichen finanziellen Mittel verfügen, sie in die nächste Wachstumsphase zu führen.“ Thomas Görge, Geschäftsführer der Pharmaserv und der Infrareal, betonte im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung, auf der sich die neuen Gesellschafter vorstellten: „Wir haben gute neue Gesellschafter gefunden, die mit erweiterten Möglichkeiten unsere Chancen verbessern. Damit wurden gute Rahmenbedingungen geschaffen.“
Bildergalerie: Die größten Chemieparks in Deutschland

Die #19 unserer Liste belegt der Chemiepark Knapsack in dem noch 18 ha freie Fläche zur Verfügung stehen. Betrieben wird die Gesamtfläche von 180 ha von Yncoris. (Bild: Yncoris)

Der von Infraserv Gendorf betriebene Chemiepark Gendorf (#18) umfasst 197 ha Fläche. Frei stehen davon aktuell 50 ha. (Bild: Chemiepark Gendorf)

Der Industriepark Premnitz in Brandenburg ist #17 auf unserer Liste. Der Park hat eine Fläche von 209 ha, wovon aktuell 29 ha nicht belegt sind. (Bild: mastert - Fotolia)

Der Industriepark Schwedt wird von der PCK Raffinerie beherrscht, die gleichzeitig Betreiber des 220 ha umfassenden Geländes ist, 80 ha davon aktuell ungenutzt. Dafür gibt es die #16 im Ranking nach Flächen. (Bild: Werner Weber - Fotolia)

Als Chemie- und Industriepark sieht sich der Standort Zeitz in Ostdeutschland mit der Startnummer #15. Die Gesamtfläche beträgt 232 ha, davon 55 ha frei. (Bild: Infra-Zeitz Servicegesellschaft mbH)

Im Chempark Krefeld, der von Currenta betrieben wird, hat unter anderem der Kunststoffhersteller Covestro Produktionsanlagen in Betrieb. Gesamtfläche: 260 ha, noch frei: 40 ha - dafür gibt es die #14. (Bild: Covestro)

Klarer Fokus auf Petrochemie hat der Standort Gelsenkirchen-Scholven, der von Ruhröl - BP Gelsenkirchen betrieben wird. #13 hat eine Gesamtfläche von 280 ha wovon 30 ha im Moment zur Verfügung stehen. (Bild: BP)

Der von der BASF betriebene Standort Schwarzheide (#12) umfasst 290 ha, davon stehen 100 ha für neue Ansiedler zur Verfügung. (Bild: BASF)

Auch Dormagen mit der #11 ist ein von Currenta betriebener Chempark-Standort. Dort stehen von einer Gesamtfläche von 360 ha nur noch 25 ha für Ansiedler zur Verfügung. (Bild: Covestro)

Wir kommen zur Top 10. Agrochemie bildet einen Fokus am Chemiestandort Piesteritz, der von SKW betrieben wird. Von 390 ha des Parks mit der #10 sind noch 30 für Ansiedler frei. (Bild: SKW Stickstoffwerke Piesteritz)

Der Industriepark Brunsbüttel ist zwar auch ein ehemaliger Bayer-Standort, wird aber nicht wie die Chempark-Standorte von Currenta betrieben, sondern vom Kunststoffhersteller Covestro. Von 420 ha sind 250 ha frei. Damit ist Brunsbüttel die #9 unserer Liste. (Bild: Covestro)

Der Chemiepark Marl bekommt mit einer Gesamtfläche von 450 ha die #8 unseres Rankings. (Bild: Evonik)

Infraserv Höchst betreibt mehrere Chemieparks, der größte davon ist der Standort Höchst (460 ha, 50 ha Freifläche) mit der #7. (Bild: Infraserv Höchst)

Der größte unter den von Currenta betriebenen Chempark-Standorten ist das Werksgelände in Leverkusen (480 / 30 ha). Dafür gibt es die #6. (Bild: Currenta)

Am Standort Lingen im Emsland wird nicht nur Chemie hergestellt, sondern wird auch Strom und Dampf aus Kernkraft produziert. Von 500 ha Gesamtfläche sind 80 verfügbar, deshalb ist das Gelände die #5 unserer Liste. (Bild: RWE)

Der Standort Schwarze Pumpe in der Lausitz bekommt mit 866 ha, von denen 120 ha verfügbar sind, die #4. (Bild: Vattenfall)

Es geht auf die Zielgerade. Die #3 der Chemiestandorte erhält das BASF-Gelände in Ludwigshafen (1.000 ha). Nach jüngster Erhebung stehen dort noch 25 ha für neue Anlagen zur Verfügung. (Bild: BASF)
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