Kandidat von Astrazeneca

Auch EU-Kommission kauft Impfstoff ein

Nach diversen Einzelstaaten hat nun auch die Europäische Kommission eine erste Vereinbarung zum Kauf eines potenziellen Impfstoffs gegen Covid-19 geschlossen: Der Pharmakonzern Astrazeneca soll 300 Mio. Dosen seines Vakzins liefern.

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Auch die EU will seine Mitgliedsstaaten mit einer Impfstoff-Option absichern.

Die Vereinbarung erlaubt der Kommission, den Impfstoff anzukaufen sowie an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu spenden oder an andere Länder in Europa weiterzugeben. Mit dem Vertrag verfügt die Kommission über die Grundlagen für einen vertraglichen Rahmen für den Ankauf von 300 Mio. Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca im Namen aller EU-Mitgliedstaaten, sobald der Impfstoff nachweislich sicher und gegen Covid-19 wirksam ist, wobei eine Option auf weitere 100 Millionen Dosen besteht. Mit anderen Impfstoffherstellern steht die Kommission noch in ähnlichen Verhandlungen. Wie am 31. Juli bzw. am 13. August vermeldet, waren bereits Sondierungsgespräche mit Sanofi-GSK und mit Johnson & Johnson positiv verlaufen.

Impfstoff bereits in Phasen II/III

Der Impfstoffkandidat von Astrazeneca hat bereits die Phasen II/III mit umfangreichen klinischen Prüfungen am Menschen erreicht, nachdem die Ergebnisse der Phasen I/II hinsichtlich Sicherheit und Immunogenität vielversprechend waren. Die Entscheidung für diesen Impfstoff beruht nach Angaben der Kommission neben anderen Faktoren auf einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage, der eingesetzten Technologie (ein nicht-replikativer auf einem rekombinanten Schimpansen-Adenovirus (ChAdOx1) basierender Impfstoff), der raschen Auslieferung im großen Maßstab, den Kosten, der Risikoteilung, der Haftung und der ausreichenden Produktionskapazität für eine Belieferung der gesamten EU.

Von der Leyen: „Erster konkreter Eckpfeiler“

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, erklärte: „Die intensiven Verhandlungen der Europäischen Kommission zeitigen nach wie vor Ergebnisse. Die heutige Vereinbarung ist der erste konkrete Eckpfeiler der Impfstoffstrategie der Europäischen Kommission. Diese Strategie wird uns in die Lage versetzen, den Europäerinnen und Europäern sowie unseren Partnern auf anderen Kontinenten künftige Impfstoffe zur Verfügung zu stellen.“ DieVereinbarung wird aus dem Soforthilfeinstrument finanziert, das eigene Mittel für die Schaffung eines Portfolios potenzieller Impfstoffe mit unterschiedlichen Profilen und von verschiedenen Herstellern vorsieht.

Die Regulierungsprozesse sollen flexibel, aber dennoch solide sein. Die Kommission wolle gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und der Europäischen Arzneimittel-Agentur die im Rechtsrahmen der EU bestehenden Spielräume nutzen, um die Zulassung zu beschleunigen und für eine rasche Verfügbarkeit erfolgreicher Impfstoffe gegen Covid-19 zu sorgen. Dazu gehört auch ein beschleunigtes Zulassungsverfahren und Flexibilität in Bezug auf Kennzeichnung und Verpackung. (jg)

Die 7 größten Pharmaunternehmen der Welt

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In dieser Bildergalerie finden Sie eine Liste der weltweit größten Pharmahersteller nach Umsatz 2019. Für die Platzierungen wurde jeweils der Umsatz des gesamten Unternehmens berücksichtigt.Quelle: Handelsblatt;
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Platz 7 geht an GlaxoSmithKline. Das britische Unternehmen, welches sich vorrangig auf die Produktion von Medikamenten gegen Asthma, HIV/Aids, Malaria, Depression, Migräne, Diabetes und Krebs konzentriert, konnte im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 38,9 Mrd. US-D erwirtschaften.
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Die Top 7 knapp verpasst haben in diesem Jahr der Pharmakonzern Glaxo Smith Kline (2019: 43,92 Mrd. USD Umsatz) und der französische Hersteller Sanofi (39 Mrd. USD). Im Vorjahr erreichten diese die Plätze 7 un 6, und es ist vor allem zwei Neuzugängen in der Top 7-Liste geschuldet, dass diese nun noch die Plätze 9 und 8 (GSK) erreichen.
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Platz 7 geht an das forschungsorientierte Pharmaunternehmen Merck & Co. Die US-Amerikaner konnten 2019 den Umsatz von 42,3 Mrd. USD auf 46,8 Mrd. USD steigern. Das Produktprogramm von Merck umfasst Arzneimittel, Impfstoffe und Biologika zur Bekämpfung von Krebs, kardiovaskulären Erkrankungen, Alzheimer und Infektions-krankheiten wie HIV und Ebola sowie Präparate für die Tiergesundheit.
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Mit einem Umsatz von 47,5 Mrd. USD fiel Novartis in 2019 von Platz 4 auf Platz 6 zurück. Der Umsatz sank in 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Mrd. USD. Das schweizerische Unternehmen erforscht, entwickelt und vertreibt Produkte zur Krankheitsbehandlung und Prophylaxe von Atemwegs- und Augenerkrankungen, Infektionskrankheiten, Onkologie und Hämatologie, Neurologie sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen.
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Runter vom Treppchen auf Platz 4 landete in 2019 der US-Konzern Pfizer. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 51,75 Mrd. USD. Pfizer konzentriert sich primär auf die Entwicklung und Produktion von verschreibungspflichtigen Medikamenten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Rheuma und Schmerzen, Infektionen und HIV-Erkrankungen, urogenitale Erkrankungen, Atemwegsbeschwerden, Augen- und Stoffwechselleiden sowie Krebserkrankungen. Bis zum Verkauf der Baby-nahrungssparte 2012 war Pfizer das größte Pharmaunternehmen der Welt.
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Auf Platz 2, mit einem Umsatz von 63,9 Mrd. USD (+ 7 Mrd.), steht die F. Hoffmann - La Roche AG. Das schweizerische Healthcare-Unternehmen engagiert sich aktiv für die Erforschung, Entwicklung und den Vertrieb neuartiger Gesundheitslösungen. Dabei ist Roche der welt-weit führende Anbieter von In-vitro-Diagnostika, von Arzneimitteln gegen Krebs und für die Transplantationsmedizin.
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Platz 1 geht wieder einmal an das US-amerikanische Unternehmen Johnson & Johnson. Die US-Amerikaner konnten 2019 einen Umsatz von 82,06 Mrd. USD erwirtschaften. Johnson & Johnson fertigt und vertreibt Gesundheitsprodukte und Pharmazeutika und gehört hier weltweit zu den größten Anbietern im Markt. Zum Portfolio gehören sowohl verschreibungspflichtige wie auch frei erhältliche Präparate, darunter Wirkstoffe gegen Pilz-infektionen, Wundsalben, Kosmetika, Augentropfen, Schmerzmittel und Kontaktlinsen.