Anpassungsfähigkeit und effiziente Kooperation mit Partnern im Verpackungsprozess sind ein kritischer Erfolgsfaktor.

(Bild: Körber)

Der traditionelle, breit aufgestellte Pharmamarkt ist von großen Serienproduktionen dominiert, bei denen die Effizienz von Produktion und Verpackung im Hochvolumenbereich im Vordergrund steht. Demgegenüber werden Arzneimittel für seltene und sogenannte „Orphan“-Erkrankungen jedoch häufig in kleinen Chargen produziert. Diese Arzneimittel sind oft besonders hochpreisig, was besonders sichere Verpackungen und einen besonders sorgfältigen Verpackungsprozess erfordert. Gleichzeitig müssen Hersteller in der Lage sein, schnell auf sich ändernde Marktbedingungen zu reagieren – etwa wenn neue Medikamente auf den Markt kommen oder die Produktionsmengen angepasst werden müssen. Bei den typischerweise kleinen Losgrößen ist es eine besondere Herausforderung, dies auf wirtschaftliche Weise umzusetzen.

Erfahrene Kooperation für integrierte Lösungen

Die Körber-Gruppe bietet mit zwei Schweizer Tochtergesellschaften im Geschäftsbereich Pharma passende Verpackungen und Verpackungsmaschinen an: Das Unternehmen Körber Pharma Packaging in Grabs ist spezialisiert auf Maschinen für Medikamentenverpackungen wie die Serie Dividella Neo. Deren Systeme basieren auf einem modularen Toploading-Konzept mit hoher Flexibilität beim Verpacken unterschiedlicher Produkte.

Die Maschinenanbieter arbeiten dabei Hand in Hand mit ihren Kollegen des Schwesterunternehmens Körber Pharma Packaging Materials in Allschwil. Das Unternehmen bietet pharmataugliche Sekundärverpackungen an und entwickelt diese auch spezifisch für die Ansprüche teurer oder empfindlicher Medikamente. Darunter fallen beispielsweise spezielle Faltschachteln zur Aufnahme vorgefüllter Spritzen. Durch diese enge und seit vielen Jahren etablierte Kooperation der beiden Körber-Tochtergesellschaften lassen sich diese Verpackungen und Verpackungsmaschinen problemlos miteinander integrieren. Betreiber haben damit die Möglichkeit, ein vollständiges zueinander passendes Gesamtkonzept aus einer Hand zu beziehen, von der Sekundärverpackung selbst bis zur Verpackungslinie.

Ein wichtiger Aspekt bei der Verpackung von Arzneimitteln, insbesondere von hochpreisigen und sensiblen Biopharmazeutika, ist das Einhalten höchster Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Die Maschinen sind so konzipiert, dass sie eine fehlerfreie Verpackung sicherstellen. Jede Komponente des Verpackungskits wird im Produktionsprozess mittels Kamerasystemen überprüft, was die Wahrscheinlichkeit von Fehlern minimiert und die Einhaltung regulatorischer Anforderungen sicherstellt.

Effizient durch geringe Stillstandszeiten

Bei den -Maschinen erleichtert der von oben mögliche Zugang zur Packung das automatisierte Handling und bietet ausgezeichnete Sicht auf den Verpackungsinhalt während der Inspektion. Die Maschinen sind in der Lage, Vials, Spritzen, Pens und Autoinjektoren ebenso wie mehrkomponentige Kits zu verpacken, die beispielsweise Nadeln, Infusionsschläuche, Beipackzettel und andere Zubehörteile enthalten. Ein entscheidender Vorteil dieser Maschinen ist ihre Fähigkeit zum schnellen Umstellen zwischen verschiedenen Verpackungsformaten. Dies ist insbesondere bei der Verpackung von Kleinserien entscheidend, da häufige Formatwechsel keine lange Stillstandszeiten zur Folge haben dürfen. Mit einer Leistung bis 45 Verpackungen pro Minute können die Maschinen nicht nur kleine Serien schnell verarbeiten, sondern auch größere Produktionsläufe bewältigen, wie sie beispielsweise bei Impfstoffen benötigt werden. Mit Umrüstzeiten von weniger als 30 Minuten kann der Betreiber eine hohe Flexibilität im Produktionsprozess sicherstellen. Dies ist gerade für Kunden, die schnell auf den Markt reagieren müssen, von großem Nutzen.

Für Anlagenbetreiber unter besonderem Zeitdruck, etwa bei längerer Wartezeit auf eine bestellte Maschine oder können die Lösungsanbieter einspringen: Der Verpackungshersteller Körber Packaging Materials betreibt an seinen Standorten eigene Neotop-Maschinen und stellt diese als Dienstleister zur Verfügung. Damit kann das Unternehmen kurzfristig Engpässe überbrücken, tritt aber auch als Auftragsverpacker für Betreiber auf, die keine eigene Verpackungslinie anschaffen möchten.

Darüber hinaus bietet der Hersteller auch einen Aufrichte-Service für seine Toplead-Verpackungen an, bei dem die Verpackungen zur anschließenden manuellen oder automatisierten Bestückung aufgefaltet und an Pharmakunden ausgeliefert werden. All diese Dienste stehen auch für die kleinen Losgrößen zur Verfügung, die bei hochspezialiserten Medikamenten häufig sind.

Nachhaltig durch Monomaterial-Verpackungen

Neben der Flexibilität spielt auch die Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle im Verpackungsprozess. Körber Packaging Materials setzt bei den Maschinen auf ein Monomaterial-Konzept, bei dem ausschließlich Kartonmaterial verwendet wird. Dies reduziert nicht nur den Einsatz von Kunststoffblistern, sondern trägt auch zur Reduzierung der Umweltbelastung bei. Zudem unterstützt der Pharma-Verpackungshersteller auch bei der Entwicklung nachhaltiger Verpackungskonzepte, ebenfalls in Partnerschaft mit den Entwicklern der Verpackungsmaschinen. Das Kartonmaterial der Verpackungen ist vollständig recycling-fähig, was nicht nur die Umweltbelastung verringert, sondern auch die Entsorgungskosten reduziert. Die kompakten Abmessungen der Kartons senken deren Platzbedarf und tragen damit deutlich dazu bei, die Kosten in der nachgelagerten Logistikkette zu senken. Insbesondere bei der Kühlkettentransportlogistik, die bei empfindlichen Biopharmazeutika eine entscheidende Rolle spielt, ermöglicht die reduzierte Größe der Verpackungen mehr Effizienz bei Lagerung und Transport.

Entscheider-Facts

  • Die Fähigkeit der beschriebenen Verpackungssysteme, schnell zwischen unterschiedlichen Verpackungsformaten zu wechseln und dabei die geforderten Qualitätsstandards einzuhalten, ermöglicht das effiziente Verpacken auch von Klein- und Kleinstchargen.
  • Gleichzeitig lassen sich die Maschinen auch bei anspruchsvollen Biopharmazeutika von kleinen Chargen einfach auf größere Volumen skalieren.
  • In einem Markt, der neben Flexibilität zunehmend auf Ressourcenschonung setzt, tragen die nachhaltigen Verpackungslösungen auch zu reduzierter Umweltbelastung bei.

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