Bei der gemeinsamen Lösung wird die physische Primärverpackung von Gerresheimer mit einem gesicherten „Schlüssel“ versehen, über den die Verbindung zum dazugehörigen digitalen Zwilling hergestellt wird. Das Proof-of-Concept (POC) der beiden Partner umfasst dabei Spritzen mit eindeutiger Kennung, eine Smartphone-App und den Zugang zu den Funktionen des digitalen Zwillings über die digitale Plattform von Merck. Die Smartphone-App ist für autorisierte Interessensgruppen wie Markeneigentümer (Zulassungsinhaber) und Qualitätssicherungsbeauftragte beim Hersteller zugänglich. Nach der Authentifizierung der Spritze und dem Einlesen der eindeutigen Kennung können autorisierte Personen auf die hinterlegten Qualitäts- und Ursachenanalysedaten sowie Bearbeitungsfunktionen für Kundenreklamationen zugreifen.
Die am Prozess Beteiligten sollen aber nicht nur von einer vollständigen Rückverfolgbarkeit profitieren, das Konzept soll durch die Prozessautomatisierung bestenfalls auch zu Kosteneinsparungen, Qualitätssteigerungen und sogar neuen Geschäftsmodellen führen. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unseren Primärverpackungen ganz wesentlich zum Erfolg von organisationsübergreifenden Liefernetzwerken beitragen werden, da wir damit Arbeitsabläufe optimieren und datengestützte Entscheidungsfindungen ermöglichen“, sagte Daniel Diezi, Vice President of Digitalization and New Business Models bei Gerresheimer.
Da in pharmazeutischen Lieferketten zahlreiche Experten zum Gesamterfolg beitragen, wollen Gerresheimer und Merck zukünftig weitere Prozessbeteiligte einbeziehen. So könnten weitere Parteien wie Auftragshersteller, Logistikdienstleister und Aufsichtsbehörden diese Lösung ebenfalls einführen.