Quartalszahlen

Bayer im Q3 2016: Pharmaceuticals sind Zugpferd

Das 3. Quartal 2016 verlief für den Bayer-Konzern erfolgreich: Der Konzernumsatz stieg um 2,3 (wpb. 3,5) % auf 11,26 (Vorjahr: 11) Mrd. Euro. Das Ebitda vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 6 % auf 2,68 (2,53) Mrd. Euro. Das Ebit stieg um 14,2 % auf 1,79 (1,57) Mrd. Euro.

Neben ambitionierten Übernahmeplänen liefert der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann auch gute Zahlen.
Neben ambitionierten Übernahmeplänen liefert der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann auch gute Zahlen.

Im Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln (Pharmaceuticals) stieg der Umsatz um 7,3 (wpb. 7,6) % auf 4,15 (3,87) Mrd. Euro. „Unsere neueren Produkte verzeichneten weiterhin eine starke Entwicklung“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann. Der Gerinnungshemmer Xarelto, das Augenmedikament Eylea, die Krebsmittel Xofigo und Stivarga sowie Adempas™gegen Lungenhochdruck erzielten einen Umsatz von insgesamt 1,39 (1,08) Mrd. Euro. Währungsbereinigt (wb.) entsprach das einem Plus von 28,3 %. Das Ebitda vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals stieg bei weiterhin überproportional hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung um 13,4 % auf 1,42 (1,25) Mrd. Euro.

Consumer Health moderat

Der Umsatz im Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) lag mit 1,425 (1,424) Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Wpb. entsprach das einem Zuwachs von 3,6 %. Währungsbereinigt entwickelte sich das Geschäft in den Regionen Lateinamerika/Afrika/Nahost, Nordamerika und Asien/Pazifik positiv. In Europa hingegen gingen die Umsätze im Vergleich zu einem starken Vorjahresquartal leicht zurück. Das Ebitda vor Sondereinflüssen von Consumer Health ging um 3,5 % auf 328 (340) Mio. Euro zurück. Die Ergebnisbeiträge aus der positiven Geschäftsentwicklung konnten die höheren Herstellungskosten und Währungseffekte von etwa -20 Mio. Euro nicht kompensieren.

Crop Science in schwierigem Marktumfeld

Im Agrargeschäft (Crop Science) erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 2,06 (2,08) Mrd. Euro. Nominal entsprach das einem Rückgang von 1,2 %, wpb. lag der Umsatz auf Vorjahreshöhe. „Crop Science war in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld erfolgreich“, kommentiert Baumann. Crop Protection/Seeds konnte insgesamt das Niveau des Vorjahresquartals halten, trotz weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen vor allem in Lateinamerika. Erfreulich entwickelte sich das Crop-Science-Geschäft in Europa (wb. 5,8 %) und Nordamerika (wb. 5,7 %). In Asien/Pazifik lag der Umsatz mit wb. 1,1 % leicht über Vorjahr, während er in Lateinamerika/Afrika/ Nahost mit wb. -5,3 % rückläufig war. Im Pflanzenschutz (Crop Protection) erzielten die Fungizide ein Plus von wpb. 8,1 %. Deutlich rückläufig entwickelten sich hingegen die Insektizide (wpb. -16,8 %). Auch die Herbizide (wpb. -1,0 %) und Seedgrowth (Saatgutbehandlungsmittel – wpb. -3,7 %) lagen unter Vorjahr. Positiv war die Entwicklung bei Seeds (Saatgut) mit einem Umsatzzuwachs von wpb. 21,6 %. Auch Environmental Science legte mit einem Plus von wpb. 17,7 % kräftig zu. Das Ebitda vor Sondereinflüssen von Crop Science erhöhte sich um 0,6 % auf 318 (316) Mio. Euro. Höheren Absatzpreisen und einem positiven Währungseffekt von rund 80 Mio. Euro standen unter anderem geringere Absatzmengen, höhere Wertberichtigungen auf Forderungen sowie gestiegene Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gegenüber.

Animal Health verbessert Umsatz und Ergebnis

Im Tiergesundheitsgeschäft (Animal Health) erzielte der konzern einen Umsatzanstieg von 0,8 (wpb. 2,5) % auf 360 (357) Mio. Euro. Besonders positiv entwickelte sich die Region Asien/Pazifik. Auch in Europa legte der Umsatz zu, während sich das Geschäft in Nordamerika leicht rückläufig entwickelte. Das Ebitda vor Sondereinflüssen von Animal Health stieg um 6,0 % auf 89 (84) Mio. Euro. Maßgeblich hierfür waren Mengen- und Preissteigerungen sowie geringere Aufwendungen für Marketing und Vertrieb. Dem standen gestiegene Herstellungskosten und höhere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gegenüber.

Konzernergebnis

Der Konzernumsatz stieg im Dreivierteljahr 2016 um 0,4 (wpb. 3,0) % auf 34,95 (34,8) Mrd. Euro. Das Ebitda vor Sondereinflüssen stieg um 9,4 % auf 9,12 (8,34) Mrd. Euro. Grund hierfür waren gestiegene Absatzmengen und gesunkene Herstellungskosten. Die gute Geschäftsentwicklung erreichte der Konzern trotz Dissynergien aus der Verselbstständigung von Covestro und dem Verkauf von Diabetes Care sowie höheren Investitionen für Forschung und Entwicklung. Ergebnismindernd wirkten sich Währungseffekte von etwa -100 Mio. Euro aus. Das Konzernergebnis stieg um 16,6 % auf 4,08 (3,497) Mrd. Euro und das bereinigte Konzernergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft um 7,1 % auf 6,15 (5,74) Euro.

Zuversicht für Gesamtjahr

Für den Konzern inklusive Covestro plant Bayer im Jahr 2016 weiterhin einen Umsatz von 46 bis 47 Mrd. Euro. Dies entspricht nach wie vor wpb. einem Anstieg im unteren einstelligen Prozentbereich. Das Ebitda vor Sondereinflüssen plant Bayer wie bisher im oberen einstelligen Prozentbereich zu erhöhen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft will der Konzern nun ebenfalls im oberen einstelligen Prozentbereich steigern (bisher: im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich). Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Covestro ab dem 19. April 2016 mit rund 64 % (vom 1. Januar bis 18. April 2016: mit rund 69 %) enthalten ist.

Das sind die größten Pharmakonzerne der Welt:

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Leicht abgerutscht ist der US-Konzern Abbvie, und zwar von Rang 10 auf Rang 12.
AstraZeneca PLC
Auf Platz neun folgt der britisch-schwedische Konzern Astrazeneca. Jahresumsatz 2015: 24,7 Mrd. US-Dollar.
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Britische Konkurrenz: Glaxosmithkline belegt mit einem Umsatz von 27,3 Mrd. US-Dollar Rang acht.
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Platz 1 geht wieder einmal an das US-amerikanische Unternehmen Johnson & Johnson. Die US-Amerikaner konnten 2019 einen Umsatz von 82,06 Mrd. USD erwirtschaften. Johnson & Johnson fertigt und vertreibt Gesundheitsprodukte und Pharmazeutika und gehört hier weltweit zu den größten Anbietern im Markt. Zum Portfolio gehören sowohl verschreibungspflichtige wie auch frei erhältliche Präparate, darunter Wirkstoffe gegen Pilz-infektionen, Wundsalben, Kosmetika, Augentropfen, Schmerzmittel und Kontaktlinsen.
Bunte Tabletten
Aufsteiger Gilead auf Platz sechs: Zugpferd der US-Biotechnologen ist das Hepatitis-C-Medikament Sovaldi, auch als "1.000-Dollar-Pille" bekannt. Der Jahresumsatz des Unternehmens betrug 2015 32,2 Mrd. US-Dollar.
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34,5 Mrd. US-Dollar Umsatz im Jahr für Sanofi, damit schaffen es die Franzosen auf Rang fünf, ganz knapp hinter...
Reckitt_Reckitt bietet nicht weiter für OTC-Sparte von Merck & Co.
Platz 5 geht an das forschungsorientierte Pharmaunternehmen Merck & Co. Die US-Amerikaner konnten 2018 einen Umsatz von 42,3 Mrd. US-D erwirtschaften. Das Produktprogramm von Merck umfasst Medikamente zur Bekämpfung von Krebs, multipler Sklerose, Unfruchtbarkeit, Diabetes oder Erkrankungen der Schilddrüse und des Herz-Kreislauf-Systems. Das Angebot wird ergänzt durch Laborchemikalien, Lösungsmittel, Filtertechniken für die Wasseraufbereitung sowie Bioprozessverfahren und bioanalytische Services für die Pharmaindustrie.
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Schweizer auf dem Weg zum Gipfel: Roche landet im Jahr 2015 mit 38,8 Mrd. US-Dollar Umsatz auf dem dritten Platz.
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Letztes Jahr nicht vertreten, nun aber auf Platz 19 steht der Schweizer Pharmagigant Novartis.
SCIENTISTS AT WORK IN GROTON-NEW LONDON LABORATORIES
Die neue Nummer Eins im Pharma-Geschäft, vor allem bekannt für die rautenförmige Pille im charakteristischen Blau des US-Konzerns: Pfizer, mit einem Jahresumsatz von 45,5 Mrd. US-Dollar.
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Der nächste deutsche Konzern im Ranking ist Bohringer Ingelheim auf Platz 16 (Vorjahr: 15).
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Selbst der deutsche Branchenprimus Bayer schafft es mit seinem Pharma-Umsatz von 15,3 Mrd. Dollar international nur noch auf Rang 16 - zwei Plätze weiter hinten als im Vorjahr.