Übernahme von Biotech-Firma

Bayer stärkt Pharma-Geschäft mit Zukauf

Mit dem Kauf der britischen Biotech-Firma Kandy Therapeutics erhält Bayer Zugriff auf einen vielversprechenden Wirkstoff. Das potenzielle Medikament gegen menopausale Probleme von Frauen könnte weltweit mehr als eine Milliarde Umsatz einfahren.

Handschlag
Bayer stärkt Pharma-Geschäft mit Zukauf

Bayer zahlt 425 Mio. Dollar im Voraus, Kandy kann außerdem bis zur Markteinführung Meilenstein-Zahlungen bis 450 Mio. Dollar erhalten. Weitere Meilenstein-Zahlungen sind an den späteren Umsatz des Medikaments gekoppelt.Die Transaktion soll bis September 2020 abgeschlossen sein.

Bei dem Wirkstoff handelt es sich um eine neuartige, hormonfreie Therapie gegen Symptome wie Hitzewallungen und Nachtschweiß, die bei Frauen in den Wechseljahren auftreten können. Das Mittel hat in klinischen Studien bereits positive Ergebnisse erzielt, berichtet das Unternehmen. 2021 soll er in die letzte klinische Phase eintreten. “Mit dieser Akquisition wird Bayer sein Entwicklungsportfolio im Bereich Frauengesundheit um eine mögliche, neuartige, nicht-hormonelle, orale Behandlungsoption für Frauen in der Menopause ergänzen”, erklärte Pharmachef Stefan Oelrich.

Pipeline gegen Patentverfall

“Eine solche Innovation eines hormonfreien Ansatzes hat erhebliches Umsatzpotenzial”, sagte Oelrich der Agentur Reuters mit Blick auf den Wirkstoff von Kandy. Neben dem Krebsmittel Nubeqa und dem Nierenmittel Finerenon habe Bayer damit ein weiteres Medikament mit Blockbuster-Potenzial, also der Aussicht auf einen Milliardenumsatz, in der Pipeline. Angesichts auslaufender Patente für die Blockbuster Xarelto und Eylea ist Bayer auf Neuentwicklungen und Ergänzungen im Portfolio angewiesen, um die bald wegfallenden Umsätze auszugeichen. Die Übernahme von Kandy ist die erste Maßnahme zu diesem Zweck unter der Führung von Marianne De Backer, die 2019 von Johnson&Johnson zu Bayer kam und dort nun für das Wachstum der Pharmasparte verantwortlich ist. (ak)

Die 7 größten Pharmaunternehmen der Welt

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In dieser Bildergalerie finden Sie eine Liste der weltweit größten Pharmahersteller nach Umsatz 2019. Für die Platzierungen wurde jeweils der Umsatz des gesamten Unternehmens berücksichtigt.Quelle: Handelsblatt;
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Die Top 7 knapp verpasst haben in diesem Jahr der Pharmakonzern Glaxo Smith Kline (2019: 43,92 Mrd. USD Umsatz) und der französische Hersteller Sanofi (39 Mrd. USD). Im Vorjahr erreichten diese die Plätze 7 un 6, und es ist vor allem zwei Neuzugängen in der Top 7-Liste geschuldet, dass diese nun noch die Plätze 9 und 8 (GSK) erreichen.
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Platz 7 geht an das forschungsorientierte Pharmaunternehmen Merck & Co. Die US-Amerikaner konnten 2019 den Umsatz von 42,3 Mrd. USD auf 46,8 Mrd. USD steigern. Das Produktprogramm von Merck umfasst Arzneimittel, Impfstoffe und Biologika zur Bekämpfung von Krebs, kardiovaskulären Erkrankungen, Alzheimer und Infektions-krankheiten wie HIV und Ebola sowie Präparate für die Tiergesundheit.
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Mit einem Umsatz von 47,5 Mrd. USD fiel Novartis in 2019 von Platz 4 auf Platz 6 zurück. Der Umsatz sank in 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Mrd. USD. Das schweizerische Unternehmen erforscht, entwickelt und vertreibt Produkte zur Krankheitsbehandlung und Prophylaxe von Atemwegs- und Augenerkrankungen, Infektionskrankheiten, Onkologie und Hämatologie, Neurologie sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen.
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Der kumulierte Umsatz mit dem übernommenen Pflanzenschutz-Riesen Monsanto katapultiert den Life Science-Konzern Bayer in diesem Jahr in die Top Ten der Pharmakonzerne. Bayer erzielte 2019 einen Umsatz von 48 Mrd. USD. Ein wichtiger Standort für die Arzneimittelproduktion ist das im Bild zu sehende Werk in Wuppertal.
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Runter vom Treppchen auf Platz 4 landete in 2019 der US-Konzern Pfizer. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 51,75 Mrd. USD. Pfizer konzentriert sich primär auf die Entwicklung und Produktion von verschreibungspflichtigen Medikamenten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Rheuma und Schmerzen, Infektionen und HIV-Erkrankungen, urogenitale Erkrankungen, Atemwegsbeschwerden, Augen- und Stoffwechselleiden sowie Krebserkrankungen. Bis zum Verkauf der Baby-nahrungssparte 2012 war Pfizer das größte Pharmaunternehmen der Welt.
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Erstmals mit unter den ersten Plätzen ist der chinesische Pharmakonzern Sinopharm, der seinen Umsatz in 2019 von 48,8 Mrd. USD auf 60,2 Mrd. USD steigern konnte - und damit auf Platz 3 des Treppchens landet.
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Auf Platz 2, mit einem Umsatz von 63,9 Mrd. USD (+ 7 Mrd.), steht die F. Hoffmann - La Roche AG. Das schweizerische Healthcare-Unternehmen engagiert sich aktiv für die Erforschung, Entwicklung und den Vertrieb neuartiger Gesundheitslösungen. Dabei ist Roche der welt-weit führende Anbieter von In-vitro-Diagnostika, von Arzneimitteln gegen Krebs und für die Transplantationsmedizin.
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Platz 1 geht wieder einmal an das US-amerikanische Unternehmen Johnson & Johnson. Die US-Amerikaner konnten 2019 einen Umsatz von 82,06 Mrd. USD erwirtschaften. Johnson & Johnson fertigt und vertreibt Gesundheitsprodukte und Pharmazeutika und gehört hier weltweit zu den größten Anbietern im Markt. Zum Portfolio gehören sowohl verschreibungspflichtige wie auch frei erhältliche Präparate, darunter Wirkstoffe gegen Pilz-infektionen, Wundsalben, Kosmetika, Augentropfen, Schmerzmittel und Kontaktlinsen.

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