Geschäftszahlen

Bayer-Bilanz für 2019 trifft die Erwartungen

Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hat 2019 seinen Umsatz sowie vor allem seinen Gewinn gesteigert und damit seine Ziele insgesamt erreicht. Die jüngsten Konzernzahlen deuten außerdem daraufhin, dass die Klagewelle in Sachen Glyphosat allmählich abebben könnte.

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Mit einem Umsatz von 45,31 Mrd. US-D geht Platz 3 an die Bayer AG. Das breite Sortiment an Produkten und die Forschungsschwerpunkte des Leverkusener Konzerns sind auf die Gesundheitsversorgung, den Pflanzenschutz und die Schädlingsbekämpfung ausgerichtet.

Der Konzernumsatz von Bayer erhöhte sich demnach im vergangenen Jahr währungs- und portfoliobereinigt um 3,5 % auf etwa 43,5 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Sondereinflüssen (Ebitda) stieg sogar um über 28 % auf 11,5 Mrd. Euro. Dass der Gewinn vor Steuern dagegen nur um etwa 21 % wuchs, führt das Unternehmen unter anderen auf den laufenden Konzernumbau, Wertminderungen im Zusammenhang mit dem Herbizid Dicamba sowie „Rechtsberatungskosten“ zurück, die vor allem auch im Zusammenhang mit dem schwelenden Streit um das Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat stehen dürften.

Glyphosat-Klagen steigen weniger rasant

An dieser Front hat Bayer jedoch auch Positives zu berichten: Bis zum 6. Februar seien dem Konzern in den USA Klagen von etwa 48.600 Klägern zugestellt worden. Das sind zwar rund 6.000 mehr als noch im Oktober. Davor hatte sich die Zahl der Klagen allerdings innerhalb von nur drei Monaten mehr als verdoppelt, während der Anstieg nun deutlich geringer ausfiel. Zuletzt hatten sich darüber hinaus die Anzeichen verdichtet, dass Bayer bald mit einem Milliardenvergleich den Glyphosat-Streit endlich beilegen könnte. Hoffnung gebe zudem, dass „die US-Regierung wichtige Punkte unserer Argumentation ausdrücklich bekräftigt“ habe, sagte Konzernchef Werner Baumann.

Die 7 größten Pharmaunternehmen der Welt

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In dieser Bildergalerie finden Sie eine Liste der weltweit größten Pharmahersteller nach Umsatz 2019. Für die Platzierungen wurde jeweils der Umsatz des gesamten Unternehmens berücksichtigt.Quelle: Handelsblatt;
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Platz 7 geht an GlaxoSmithKline. Das britische Unternehmen, welches sich vorrangig auf die Produktion von Medikamenten gegen Asthma, HIV/Aids, Malaria, Depression, Migräne, Diabetes und Krebs konzentriert, konnte im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 38,9 Mrd. US-D erwirtschaften.
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Die Top 7 knapp verpasst haben in diesem Jahr der Pharmakonzern Glaxo Smith Kline (2019: 43,92 Mrd. USD Umsatz) und der französische Hersteller Sanofi (39 Mrd. USD). Im Vorjahr erreichten diese die Plätze 7 un 6, und es ist vor allem zwei Neuzugängen in der Top 7-Liste geschuldet, dass diese nun noch die Plätze 9 und 8 (GSK) erreichen.
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Platz 7 geht an das forschungsorientierte Pharmaunternehmen Merck & Co. Die US-Amerikaner konnten 2019 den Umsatz von 42,3 Mrd. USD auf 46,8 Mrd. USD steigern. Das Produktprogramm von Merck umfasst Arzneimittel, Impfstoffe und Biologika zur Bekämpfung von Krebs, kardiovaskulären Erkrankungen, Alzheimer und Infektions-krankheiten wie HIV und Ebola sowie Präparate für die Tiergesundheit.
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Mit einem Umsatz von 47,5 Mrd. USD fiel Novartis in 2019 von Platz 4 auf Platz 6 zurück. Der Umsatz sank in 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Mrd. USD. Das schweizerische Unternehmen erforscht, entwickelt und vertreibt Produkte zur Krankheitsbehandlung und Prophylaxe von Atemwegs- und Augenerkrankungen, Infektionskrankheiten, Onkologie und Hämatologie, Neurologie sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen.
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Runter vom Treppchen auf Platz 4 landete in 2019 der US-Konzern Pfizer. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 51,75 Mrd. USD. Pfizer konzentriert sich primär auf die Entwicklung und Produktion von verschreibungspflichtigen Medikamenten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Rheuma und Schmerzen, Infektionen und HIV-Erkrankungen, urogenitale Erkrankungen, Atemwegsbeschwerden, Augen- und Stoffwechselleiden sowie Krebserkrankungen. Bis zum Verkauf der Baby-nahrungssparte 2012 war Pfizer das größte Pharmaunternehmen der Welt.
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Auf Platz 2, mit einem Umsatz von 63,9 Mrd. USD (+ 7 Mrd.), steht die F. Hoffmann - La Roche AG. Das schweizerische Healthcare-Unternehmen engagiert sich aktiv für die Erforschung, Entwicklung und den Vertrieb neuartiger Gesundheitslösungen. Dabei ist Roche der welt-weit führende Anbieter von In-vitro-Diagnostika, von Arzneimitteln gegen Krebs und für die Transplantationsmedizin.
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Platz 1 geht wieder einmal an das US-amerikanische Unternehmen Johnson & Johnson. Die US-Amerikaner konnten 2019 einen Umsatz von 82,06 Mrd. USD erwirtschaften. Johnson & Johnson fertigt und vertreibt Gesundheitsprodukte und Pharmazeutika und gehört hier weltweit zu den größten Anbietern im Markt. Zum Portfolio gehören sowohl verschreibungspflichtige wie auch frei erhältliche Präparate, darunter Wirkstoffe gegen Pilz-infektionen, Wundsalben, Kosmetika, Augentropfen, Schmerzmittel und Kontaktlinsen.

Pharmaceuticals schlagen Agrarchemie

Trotzdem dieser positiven Nachrichten zeigt der Blick auf die Geschäftsbereiche, dass sich die Pharmasparte 2019 deutlich besser entwickelt hat, als der Agrarbereich. Im Crop-Science-Geschäft steigerte Bayer den Umsatz um 1,4 % auf ca. 19,8 Mrd. Euro. Dazu trug insbesondere der Anstieg in Lateinamerika bei, während das Geschäft in Nordamerika auf Vorjahresniveau blieb. Der Pro-forma-Umsatz, der die Übernahme von Monsanto und die damit zusammenhängenden Desinvestitionen bereits zum 1. Januar 2018 unterstellt, verringerte sich dagegen um 1,4 %. Der Gewinn ist durch die voranschreitende Integration von Monsanto dagegen deutlich gestiegen.

Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln (Pharmaceuticals) legte deutlich kräftiger um 5,6 % auf fast 18 Mrd. Euro zu. Maßgeblich hierfür waren das anhaltend starke Wachstum in China sowie das weiterhin kräftige Umsatzplus beim Gerinnungshemmer Xarelto und dem Augenmedikament Eylea, die jeweils einen Zuwachs von über 12 % erzielten. Auch das Ebitda stieg hier um 6,7 % auf beinahe 6 Mrd. Euro. Dies war insbesondere zurückzuführen auf höhere Absatzmengen sowie einen Rückgang der Herstellungskosten.

Bei den rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) setzte Bayer 2019 insgesamt 5,5 Mrd. Euro um, ein Plus von 2,6 %. Die Division legte auf dieser Basis in allen Kategorien zu sowie in drei von vier Regionen. Am deutlichsten war das Wachstum in den Kategorien Allergie und Erkältung (5 %) sowie Dermatologie (3,8 %). Das Ebitda vor Sondereinflüssen von Consumer Health sank dagegen leicht um 0,5 % auf knapp 1,1 Mrd. Euro.

2020: Stabiles Wachstum mit Corona-Vorbehalt

Auch für 2020 erwartet Bayer für den Gesamtkonzern wieder eine Steigerung beim Umsatz zwischen 3 und 4 %. Das Ebitda vor Sondereinflüssen soll um etwa 1 Mrd. Euro auf 12,3 Milliarden bis 12,6 Mrd. Euro steigen. Die Prognose enthält ausdrücklich noch keine Abschätzung der „Effekte, die sich durch den Ausbruch des Coronavirus ergeben können“. Außerdem geht das Unternehmen bei dieser Prognose davon aus, dass der Verkauf der Tierarznei-Sparte an Elanco wie geplant im Sommer über die Bühne geht. (jg)

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