Symbolbild zum US-Pharmastandort

Als weltweit größter Arzneimittelmarkt sind die USA für viele Pharmahersteller unverzichtbar. (Bild: KI-generiert mit OpenAI)

Die Pharma-Branche ist durch ihre starke internationale Vernetzung besonders von der Zoll-Problematik betroffen. So exportierten zuletzt allein deutsche Hersteller pro Jahr pharmazeutische Produkte im Wert von 26 Mrd. Euro in die USA. Das Land ist damit der wichtigste Exportmarkt. Andersrum stammen rund 12 % der für die Medikamentenproduktion in Deutschland benötigten Vorleistungen aus den USA. Ein Handelskonflikt zwischen den USA und der EU hätte daher schwerwiegende Auswirkungen auf die exportierenden Pharmaunternehmen. „Eine sinkende Nachfrage im weltgrößten Pharmamarkt USA ist durch Ausfuhren in andere Absatzmärkte kaum auszugleichen", erklärt Susanne Uhlmann, Partnerin und Expertin für die Pharmaindustrie bei der Managementberatung Deloitte (zur ausführlichen Analyse geht's hier).

Viele internationale Pharmaunternehmen haben daher bereits damit begonnen, ihre Produktionskapazitäten in den USA aufzustocken. Das sorgt beispielsweise in der Schweiz, Heimat verschiedener großer Pharmakonzerne, für Unruhe: Der Branchenverband Scienceindustries zeigte sich zuletzt besorgt um den Pharmastandort Schweiz.

Doch trotz der Eile vieler Konzerne – die Anpassungen der Lieferketten benötigen viel Zeit. Und sie sind teuer: Die seit Trumps zweiter Amtszeit in den USA angekündigten Projekte haben sich auf eine Gesamtinvestition von über 200 Mrd. US-Dollar summiert. Welches Unternehmen an welchem Standort welche Anlagen baut:

Die Bedeutung des US-Arzneimittelmarkts

Der US-Arzneimittelmarkt ist mit 634 Mrd. US-Dollar (2024) der größte weltweit und soll bis 2030 auf 884 Mrd. Dollar wachsen. Die USA verantworten über 50 % des globalen Pharmaverkaufs, neue Medikamente starten meist dort. Zu den wichtigsten Trends zählen starke Nachfrage nach GLP-1-Medikamenten wie Wegovy und Zepbound sowie über 300 Medikamentenengpässe. Ab 2026 darf Medicare, das staatliche Krankenversicherungsprogramm für Senioren, erstmals Arzneipreise verhandeln.

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