Astrazeneca- und J&J-Impfstoffe irrtümlich gemischt

Impfstoff-Panne: US-Regierung nimmt Lohnhersteller Produktion aus den Händen

Nach einer schwerwiegenden Produktionspanne, bei der 15 Mio. Dosen Covid-Impfstoff vernichtet wurden, hat die US-Regierung dem Auftragsfertiger Emergent Biosolutions die Produktion aus der Hand genommen. Künftig soll Johnson & Johnson für die Produktion seines Impfstoffs verantwortlich zeichnen.

Johnson & Johnson soll nach einer Panne künftig die Produktion des eigenen Impfstoffs im Werk des Auftragsfertigers Emergent in Boston leiten.
Johnson & Johnson soll nach einer Panne künftig die Produktion des eigenen Impfstoffs im Werk des Auftragsfertigers Emergent in Boston leiten.

Emergent Biosolutions hatte in seinem Werk in Baltimore sowohl im Auftrag von Johnson & Johnson als auch im Auftrag von Astrazeneca Impfstoffe gegen das Coronavirus hergestellt. Im vergangenen Monat war eine Charge eines Vorprodukts für den Impfstoff von Johnson & Johnson bei der Qualitätskontrolle durchgefallen - nach Medienberichten wirkt sich der Vorfall auf 15 Mio. Dosen des Johnson & Johnson-Impfstoffs aus. Experten gehen davon aus, dass der Produktionsverlust in einigen Wochen aufgeholt werden kann. Bislang wird das in den USA eingesetzte Präparat von J&J in einer Anlage in den Niederlanden produziert.

Aufgrund des Vorfalls soll in dem Werk künftig nur noch der Impfstoff von J & J produziert werden, die Produktion des Astrazeneca-Impfstoffs wird beendet. Der britisch-schwedische Pharmakonzern will gemeinsam mit US-Behörden nach alternativen Fertigungsstandorten für den AZD1222 genannten Impfstoff suchen.