Mitte des vergangenen Jahres hatte Moderna Klage gegen Pfizer und Biontech eingereicht. Der Pharmakonzern sah seinen eigenen Patentschutz verletzt und beschuldigte die Konkurrenten, bei der Entwicklung ihres Corona-Impfstoffes von Moderna abgekupfert zu haben. Der in den USA begonnene Rechtstreit erstreckt sich mittlerweile über zahlreiche Staaten.
Das nun betroffene Moderna-Patent schützt laut Europäischem Patentregister "Impfstoffe gegen Atemwegsviren". Der Eintrag nennt Biontech und Pfizer sowie Sanofi als Gegner. Biontech begrüße diese Entscheidung, zitiert der Brancheninformationsdienst Fiercepharma. Demnach sei keiner der von Moderna eingereichten Zusatzanträge ausreichend gewesen, um das Patent anzupassen und aufrechterhalten zu können. Biontech erhofft sich nun einen Präzendenzfall: Die Entscheidung sei „wichtig, da wir glauben, dass dieses und andere Patente von Moderna die Voraussetzungen für eine Erteilung nicht erfüllen und niemals hätten erteilt werden dürfen", so ein Biontech-Sprecher.
Moderna widerspricht der Entscheidung und kündigte Berufung an, berichtet Fierce weiter: „Wir glauben weiterhin an die Stärke und Gültigkeit des '565 Patents und werden gegen diese Entscheidung Berufung einlegen“, so ein Sprecher des Pharmaunternehmens. Der Konzern betonte außerdem, das Ziel des Ziel des Rechtsstreit sei es nicht, den Pfizer-Biontech-Impfstoff Comirnaty vom Markt nehmen zu lassen. Moderna beansprucht stattdessen Schadenersatz für die angegebene Patentverletzung.
Nach Milliardenumsätzen mit Covid-Impfstoffen hatte die mittlerweile gesunkene Nachfrage den Pharmakonzernen zuletzt zu schaffen gemacht. So nimmt Pfizer derzeit weltweit drastische Sparmaßnahmen vor und hat an verschiedenen Standorten hunderte Mitarbeiter entlassen.