Neben Hassia sind die Tochtergesellschaften A+F, Benhil, Erca, Gasti und Hamba im Dairy- und Food-Markt tätig. Im letzten Jahr konnten die sechs Unternehmen die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahr um 16 % steigern. Gemeinsam wurde ein Umsatz von rund 200 Mio. Euro erzielt. 90 Vertriebsmitarbeiter und rund 120 Service-Techniker waren bei den Kunden im Einsatz; bei einer weltweit installierten Basis von mehr als 8.000 Maschinen.
„Mit diesen Voraussetzungen sind wir auch äußerst erfolgreich in das Jahr 2013 gestartet“, resümierte Markus Ehl, CEO der Oystar-Gruppe. „Schon im ersten Quartal konnten wir nicht nur an den Vorjahreserfolg anknüpfen, sondern ihn auch steigern.“ So lag der Auftragseingang für Neumaschinen im Bereich Dairy und Food um 20 % über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums. Mit dazu beigetragen haben nicht zuletzt, dass im September 2012 die Produktion an den Standorten Gasti und Hamba wieder aufgenommen wurde. „Der Auftragseingang beider Standorte fällt bereits jetzt äußerst zufrieden stellend aus“, so Ehl. Eine weitere positive Entwicklung habe es bei A+F gegeben: Nach einer längeren Phase mit stagnierendem Umsatz hat sich das Wachstum hier seit Anfang 2013 überproportional zur Unternehmensgruppe entwickelt.
Ehl betonte darüber hinaus, dass es vor allem die neu entwickelten Maschinen im mittleren und unteren Leistungssegment seien, die sehr gut vom Markt angenommen würden. Zum Beispiel wurde die auf der Interpack 2011 vorgestellte Einschlagmaschine Multipack 3000 bereits 11 Mal verkauft und von der kompakten FFS-Maschine M-F 14 wurden 10 Maschinen verkauft. Dabei zeigen die Märkte in Nordafrika und dem Mittleren Osten zurzeit neben Europa eine sehr gute Marktentwicklung. Zudem habe die Gruppe in den letzten Monaten wieder verstärkt Anfragen aus dem nordamerikanischen Raum erhalten, der 2012 ein eher verhaltenes Investitionsverhalten zeigte.
Um den Geschäftserfolg im Dairy- und Food-Geschäft fortzuführen, arbeitet die Unternehmensgruppe kontinuierlich an weiteren Maschinen-Innovationen. CEO Markus Ehl kündigte an: „Dank einer sehr gut gefüllten Entwicklungs-Pipeline werden wir im Frühjahr 2014 einige spannende Neu-Entwicklungen präsentieren!“
Neuentwicklungen auf der Hausmesse
Bei der Hausmesse in Ranstadt zeigten die Unternehmen ihre neuen Maschinenentwicklungen: Von einer FFS-Maschine mit einzigartigem Dampfaseptik-System über eine FS-Anlage mit patentiertem kettenlosen Antriebssystem bis hin zu einem neu entwickelten Butterpacker. Über 200 Teilnehmer aus 38 Ländern kamen zu den ersten ‚Oystar Packaging Days‘ am 14. und 15. Mai 2013, besuchten das Vortragsprogramm und schauten sich die Maschinen-Entwicklungen live im Einsatz an.
Hassia zeigte mit der TAS 32/80 eine Aseptik Form-, Füll- und Verschließmaschine (FFS), bei der die Sterilisation der Boden- und Deckelfolie ohne Einsatz chemischer Mittel erfolgt: entkeimt wird per Sattdampf. Das „Dampfaseptik“-System garantiert eine Keimreduktion von > log 4,5, was höchstens einen unsterilen Becher unter 100.000 Bechern bedeutet. Der Hersteller ist der einzige Lieferant von Becher-FFS-Maschinen mit dem Dampfaseptik-System. Die Maschine verarbeitet Polypropylenfolie (PP) für unterschiedliche Bechergrößen mit einer Leistung von bis zu 53.000 Bechern pro Stunde.
Darüber hinaus stellte dieses Oystar-Unternehmen die flexibel einsetzbare FFS-Maschine THL 24/28 vor: Sie produziert Portionsbecher mit 10, 25 und 35 g in drei unterschiedlichen Bechertiefen. Durch den Einsatz eines Multi-Stanzwerkzeugs sind sowohl Einzel- und Doppelbecher als auch Quartett-Bechereinheiten möglich. Die abgefüllten Produkte reichen von Butter und Frischkäse über Honig, Marmelade, Ketchup und Mayonnaise bis hin zu Schokoladen-Brotaufstrichen. Die Maschine erreicht eine stündliche Ausbringung von rund 33.600 Bechern.
Mit der THM 32/48 zeigte Hassia außerdem eine FFS-Maschine, bei der pro Stunde bis zu 40.000 Joghurt-Becher „inline“ mit einem Rundum-Etikett versehen, befüllt und verschlossen werden.
Die aseptisch ausgeführte FFS-Maschine SAS 20/30 formt wiederum Mini-Schlauchbeutel und produziert dreiseitig gesiegelte Stickpacks. Verpackt werden können flüssige und pastöse Produkte in Portionsgrößen von 6 bis 22 ml. Die Maschine produziert stündlich 36.000 Stickpacks.
A+F zeigte auf der Hausmesse den neu entwickelten Butterpacker A+F Compactline: Diese Maschine verpackt pro Minute bis zu 150 eingeschlagene Butterpakete in Wrap-Around Kartons. Formatkits stellen dabei sicher, dass die Maschine schnell auf verschiedene Formate umgestellt werden kann. So sind ein- oder zweireihige Packformate in unterschiedlichen Lagenhöhen möglich. Durch einen modularen Aufbau, einfache Bedienbarkeit und kurze Installationszeiten eignet sich der Packer auch als Einstiegsmaschine in die automatisierte Verpackung.
Die A+F Compactline kann an die Einschlagmaschine Multipack 3000 von Benhil sowie an weitere Einschlagmaschinen der mittleren Leistungsklasse angeschlossen werden. Die Multipack 3000 wird ebenfalls ausgestellt: Sie ist mit einer Ausbringung von bis zu 100 Paketen pro Minute und einer Formatflexibilität von 50 bis 1000 g die weltweit flexibelste einzellige Einschlagmaschine für pastöse Produkte.
Hamba nutzte die Hausmesse zur Präsentation des neuen kettenlosen Antriebskonzepts BK Multiformat. Es kann sowohl in Neumaschinen als auch in Bestandsmaschinen eingesetzt werden und erhöht die Verfügbarkeit der Anlagen. Ein weiterer Vorteil: Die benötigte Manpower bei Wartungsarbeiten und Formatwechseln wird reduziert. Ein Zellenbrettwechsel kann werkzeuglos durch eine einzelne Person innerhalb von weniger als 15 Minuten erfolgen. Dadurch können auch Kleinchargen lukrativ auf der Anlage produziert werden. Zudem ermöglicht das neue Konzept eine kurze Reaktionszeit auf künftige Produktentwicklungen. Die Maschine arbeitet schmierungsfrei und ist somit für den Einsatz in der hygienischen Produktion geeignet.
Zusätzlich zeigte Hamba eine aseptisch ausgeführte Füll- und Verschließmaschine für vorgefertigte Becher. Auf der FS-Maschine werden unterschiedlich hohe Becher abgefüllt, ohne dass ein Formatwechsel nötig ist. Die Entkeimung der Becher sowie der Deckelfolie, die ab Rolle zugeführt wird, erfolgt mittels Peroxyd.
Auch Erca war mit einer FFS-Maschine präsent: Die M-F 14 ist gemäß 3A-Vorgaben als kompakte Maschine konstruiert und produziert stündlich bis zu 14.000 Becher auf kleinstem Raum. Sie füllt verschiedenste Produkte ab: von stichfestem und gerührtem Joghurt über Desserts und Wackelpudding bis hin zu Säften und Wasser. Die FFS-Maschine qualifiziert sich zusätzlich durch eine vereinfachte Anwendung.
Überdies wurde das HMI-System Teos präsentiert: Das Bedienpanel ist ab sofort auch mit einem integrierten Service-Konzept für Tablet-PCs verfügbar. Sämtliche Maschinen der Gruppe sind mit dem Panel ausgestattet. Somit erfolgt die Bedienung aller Maschinen über eine einheitliche Hard- und Software, so dass die Kunden – egal, mit welchen Oystar-Maschinen sie produzieren – immer nur einem Navigationskonzept folgen müssen.
(dw)