Investition von 150 Mio. Euro

Merck eröffnet klimaneutrale Produktionsanlage in Irland

Der Darmstädter Pharmakonzern Merck hat seine erste vollständig klimaneutrale Anlage eröffnet. Der Neubau für 150 Mio. Euro in Blarney, Irland, soll die Resilienz der Lieferkette in der Region stärken.

Merck-Standort Blarney, Irland

Die Anlage mit 3.000 Quadratmetern Reinraumfläche wird zu 100 % mit Energie aus erneuerbaren Quellen betrieben. Sie soll die weltweite Nachfrage nach Filtrationsprodukten bedienen, die für die Herstellung von Impfstoffen und potenziell lebensrettender Therapien essenziell sind, einschließlich monoklonaler Antikörper und neuer Modalitäten wie Zell- und Gentherapien. Durch die Erweiterung lokaler Kapazitäten in Europa will Merck länderübergreifende Abhängigkeiten für seine Kunden reduzieren. Laut Betreiber sollen dort bis 2028 über 200 neue Arbeitsplätze entstehen.

"Wichtiger Standort für die Biopharmabranche"

„Irland ist ein wichtiger Standort für die Biopharmabranche, an dem Produkte nicht nur für Europa, sondern für die ganze Welt hergestellt und Innovationen vorangetrieben werden. Durch den Ausbau unserer Produktionskapazitäten in Cork stärken wir unser Produktions- und Liefermodell in der Region für die Region und verkürzen Lieferzeiten. Außerdem bieten wir unseren Kunden verlässlichen Zugang zu Filtrationstechnologien, die für die Entwicklung und Herstellung ihrer Therapien unentbehrlich sind“, sagte Jean-Charles Wirth, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Life Science.

Die Produktion in der neuen Anlage soll im vierten Quartal 2025 anlaufen. Hergestellt werden dort künftig Filtrationsgeräte für den Einsatz in aseptischen Verarbeitungsprozessen, der Tangentialflussfiltration sowie Virusfiltration. Die Filtrationstechnologien dienen dazu, sterile Bedingungen während der Arzneimittelproduktion aufrechtzuerhalten, biotechnologisch hergestellte Medikamente aufzureinigen und Viruskontaminationen aus Therapeutika zu entfernen. Sie tragen damit maßgeblich dazu bei, dass Arzneimittel die erforderlichen Reinheitsstandards erfüllen, frei von Verunreinigungen und damit sicher und wirksam für die Verabreichung an Patientinnen und Patienten sind.

Die neue Anlage wird zu 100 % mit Energie aus erneuerbaren Quellen und einem innovativen Wärmerückgewinnungssystem betrieben, wodurch jährlich etwa 61 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden können. Außerdem werden bis zu 95 % des hochreinen Umkehrosmosewassers aus dem Herstellungsprozess der Filtrationsprodukte wiederverwendet.

Die Anlage im Blarney Business Park im irischen Cork gehört zum bisher größten Investitionsprogramm von Merck in seinem Unternehmensbereich Life Science. Für den Ausbau der Produktionskapazitäten für Membranen und Filtrationsprodukte in Irland hat das Unternehmen eine Investitionssumme von insgesamt 440 Mio. € bereitgestellt, aufgeteilt auf den Bau dieser neuen Produktionsstätte sowie die Erweiterung seines nahe gelegenen Standorts Carrigtwohill. Im Jahr 2020 kündigte Merck die Investition von insgesamt 2 Mrd. € zur Steigerung der Kapazitäten und Kompetenzen des Unternehmensbereichs Life Science an. Das globale Expansionsprogramm soll den steigenden Bedarf an neuartigen Therapien in Europa, China und den USA bedienen.