Produktionsraum in der Solida-1 Arzneimittelanlage

Produktionsraum in der Solida-1 Arzneimittelanlage (Bild: Bayer AG)

Bayer investiert rund 275 Millionen Euro in die Anlage Solida 1 (SOL-1) als Teil des Supply Centers Leverkusen. Sie ist damit Kern des neuen globalen Kompetenzzentrums für die Produktion von Feststoff-Arzneimitteln. Wesentliche Komponenten der eingeschossigen Fabrik sind ein zentrales Bauelement mit daran angeschlossenen modularen Funktionsgebäuden, eine sehr hohe Automatisierung in der Produktion sowie eine hocheffiziente Erweiterbarkeit. Der Energiebedarf der Anlage wird weitgehend durch eine moderne Geothermie-Anlage gedeckt, die den CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Betrieben um rund 70 % reduziert.

Bayer setzt das ehrgeizige Projekt mit mehreren Partnern gemeinsam um. Einer dieser Partner ist Siemens mit den Geschäftsbereichen Digital Industries und Smart Infrastructure, die unter anderem mit ihren Systemen zur Automation und Maschinensteuerungen für die Prozessoptimierung und damit zu effizientem Ressourceneinsatz, Energie- und Zeitersparnis zum Konzept der „Lernenden Fabrik“ beitragen. Ein Beispiel für den Beitrag des Konzerns ist die Prozessautomation. So werden häufig in der pharmazeutischen Industrie Prozessschritte durch die Entnahme von Proben und deren Analyse überwacht. Das verlängert die Produktionszeit und reduziert die Einflussnahme auf den Prozess. Die Software Sipat überwacht die Qualität bereits während der Produktion in Echtzeit und kann diese bei Bedarf optimieren. Neben der besseren Qualität können zeitaufwendige manuelle Kontrollen entfallen und Fehl-Chargen vermieden werden.

Tausende von Datenpunkten im laufenden Betrieb

Die Gebäudeleittechnik leistet einen wichtigen Beitrag zu Energieeffizienz und Flexibilität. Mit ihrer Hilfe lässt sich das Raumklima nicht nur permanent überwachen und dokumentieren, sondern auch die Produktionsumgebung je nach herzustellendem Medikament flexibel anpassen. Hierzu sind im Neubau zahlreiche Automatisierungskomponenten, Lüftungsanlagen, Wärme-, Kälte- und Dampftechnik verbaut, die zentral von einer Gebäudemanagement-Plattform gesteuert werden. Hunderte Sensoren und Tausende von Datenpunkten liefern unablässig Messwerte, die im laufenden Betrieb analysiert werden, Unregelmäßigkeiten erkennen und Handlungsempfehlungen ableiten. Die Automatisierungstechnik bewirkt auch in der fabrikinternen Logistik reibungslose und digitalisiert gesteuerte Abläufe. Der modulare Aufbau von SOL-1 schafft im Hinblick auf künftige Entwicklungen im Pharma-Bereich viele Optionen. Die Anlage hat eine Bruttogrundfläche von 15.000 m2. Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in dem Gebäude ihre Arbeit aufnehmen.

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