Arzneimittel gegen Adipositas

Pfizer setzt sich im Kampf um Metsera gegen Novo Nordisk durch

Pfizer hat durch zwei Klagen erreicht, dass Novo Nordisk sein Angebot für das Biotechunternehmen Metsera zurückgezogen hat. Der US-Konzern kann das Biotechunternehmen jetzt für etwa 7 Mrd. US-Dollar übernehmen.

Pfizer hat durch zwei Klagen erreicht, dass Novo Nordisk sein Angebot für das Biotechunternehmen Metsera zurückgezogen hat. Der US-Konzern kann das Biotechunternehmen jetzt für etwa 7 Mrd. US-Dollar übernehmen.
Metsera ist nun eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Pfizer.

Update vom 24.11.2025: Nachdem im Bieterstreit um das Biotechunternehmen Metsera zunächst das dänische Unternehmen Novo Nordisk vorne lag, hat der US-Konzern Pfizer sich Anfang November mit seinem Angebot von 65,60 US-Dollar pro Aktie, was einem Unternehmenswert von rund 7,0 Mrd. USD entspricht, durchgesetzt. Das Biotechunternehmen ist nun eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des US-Konzerns.

Im Verlauf des Bieterstreits reichte der US-Konzern zwei Klagen ein. In der ersten – vor dem Delaware Court of Chancery – warf er dem Biotechunternehmen und dem dänischen Unternehmen Vertragsbruch und Verletzung treuhänderischer Pflichten vor. Der US-Konzern argumentierte, das Angebot des dänischen Unternehmens sei wegen hoher regulatorischer Risiken nicht vollzugsfähig und könne daher nicht als „überlegenes Angebot“ gelten. Zudem kritisierte er die geplante Sonderdividende und interne Absprachen, die aus seiner Sicht gegen das Unternehmensrecht von Delaware verstoßen.

Die zweite Klage – vor dem US-Bundesgericht in Delaware – zielte auf Wettbewerbsrecht. Der US-Konzern beschuldigte das dänische Unternehmen, durch den Übernahmeversuch seine marktbeherrschende Stellung im GLP-1-Segment absichern und einen aufstrebenden Wettbewerber ausschalten zu wollen. Dies verstoße gegen den Clayton Act und den Sherman Act. Auch einige Mehrheitsaktionäre des Biotechunternehmens seien an einer wettbewerbswidrigen Absprache beteiligt gewesen.

Mit beiden Klagen versuchte der US-Konzern, die Übernahmeofferte des dänischen Unternehmens zu blockieren und die eigene Transaktion abzusichern – was letztlich gelang.

Ursprüngliche Meldung vom 07.11.2025: Der Übernahmewettstreit zwischen dem US-Konzern Pfizer und dem dänischen Unternehmen Novo Nordisk um das Biotechunternehmen Metsera, einem Hersteller von Medikamenten gegen Fettleibigkeit, spitzt sich weiter zu. Nachdem das dänische Unternehmen Ende Oktober ein erstes, unaufgefordertes Angebot im Wert von bis zu 9 Mrd. US-Dollar unterbreitet hatte, legte es Anfang November nach – und überbot den Konkurrenten deutlich.

Das überarbeitete Angebot des dänischen Unternehmens bewertet das Biotechunternehmen nun mit bis zu 10 Mrd. US-Dollar beziehungsweise 86,20 US-Dollar pro Aktie. Der US-Konzern hatte als Wettbewerber zuvor sein eigenes Gebot auf 70 US-Dollar pro Aktie erhöht. Nach Prüfung durch den Vorstand erklärte das Biotechunternehmen das neue Angebot des dänischen Unternehmens zur „überlegenen Unternehmensofferte“.

Das aktualisierte Angebot des dänischen Unternehmens sieht eine zweistufige Transaktion vor: Zunächst sollen die Aktionäre 62,20 US-Dollar je Aktie in bar erhalten, anschließend eine zusätzliche Erfolgszahlung von bis zu 24 US-Dollar, abhängig von Entwicklungs- und Zulassungsmeilensteinen. Der US-Konzern hat nun zwei Geschäftstage Zeit, um sein Angebot nachzubessern und das als überlegen eingestufte Angebot zu entkräften.

Bis dahin bleibt das bestehende Fusionsabkommen zwischen dem Biotechunternehmen und dem US-Konzern in Kraft. Sollte der US-Konzern in der Frist keine ausreichenden Anpassungen vornehmen, kann das Biotechunternehmen den Vertrag mit ihm kündigen und stattdessen eine Vereinbarung mit dem dänischen Unternehmen abschließen.