Update vom 29. November 2024:
Am 28. November fand im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die feierliche Grundsteinlegung für das neue Werk statt. Mit dem Neubau-Projekt erreiche Penzberg "endgültig die Liga der weltweit modernsten Zentren für Diagnostika", erklärte Söder. Auch Kanzler Scholz sieht darin "ein wichtiges Signal für die Modernisierung und die Attraktivität des Pharma- und Industriestandorts Deutschland." Pharma, Biotech und die pharmazeutische Diagnostik hätten eine große Bedeutung für die Gesundheitsversorgung in Deutschland. "Gleichzeitig ist das gut für Wertschöpfung und Beschäftigung und zeigt unsere hohe Innovationskraft", so Scholz.
Alle Hintergrund-Infos zum neuen Roche-Werk gibt es in der Ursprungsmeldung vom Juni 2024:
Der Neubau entsteht auf einer rund 7,5 ha großen Erweiterungsfläche im Norden des bestehenden Werks am Standort Penzberg. Nach Unternehmensangaben handelt es sich um „eines der modernsten Produktionsgebäude in Europa“ zur Herstellung von Einsatzstoffen für diagnostische Tests. Bis 2028 soll der Betrieb in dem neuen Gebäude aufgenommen werden.
Das Projekt sei „ein klares Bekenntnis von Roche zu Bayern“ erklärte Paul Wiggermann, Werkleiter von Roche in Penzberg. Außerdem stärke die Investition die industrielle Gesundheitswirtschaft in Deutschland. Dafür brauche es jedoch auch in der Zukunft weiterhin verlässliche Rahmenbedingungen, betonte Wiggermann.
Zentrum für diagnostische Einsatzstoffe
Für diagnostische Einsatzstoffe gibt es laut Roche einen „weltweit steigenden Bedarf“. Mit deren Hilfe ist eine schnelle und zuverlässige Diagnose von Infektionen und Erkrankungen aus den Bereichen Herz-Kreislauf, Krebs oder Diabetes möglich. Im Jahr 2022 wurden laut Unternehmensangaben weltweit etwa 29 Mrd. diagnostische Tests mit Roche-Analysesystemen durchgeführt.
Etwa 80 % der dafür erforderlichen diagnostischen Einsatzstoffe stammen aus Penzberg, was rund 1.900 verschiedenen Einsatzstoffen entspricht. Etwa 2.000 der 7.730 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Penzberg sind in der Diagnostik-Produktion tätig. Derzeit arbeiten sie in rund 30 verschiedenen Gebäuden mit über 200 Produktionsanlagen. Manche dieser Gebäude und Anlagen entsprechen aufgrund ihres Alters nicht mehr den ambitionierten Nachhaltigkeitszielen von Roche.
Durch das neue Produktionszentrum werden die Voraussetzungen geschaffen, um alte Gebäude und Anlagen sukzessive zu ersetzen. Mit den neuen Herstellungsverfahren sollen künftig die flexible Herstellung von ca. 450 verschiedenen Einsatzstoffen möglich sein. Der etwa 70 mr lange, 40 m breite und 38 m hohe Neubau umfasst zwei Untergeschosse, fünf Vollgeschosse sowie eine Technikzentrale auf dem Dach, auf welchem auch eine Photovoltaik-Anlage installiert wird. Sie versorgt den Neubau mit Solarstrom.
Weitere aktuelle Projekte von Roche
Roche hatte zuletzt auch über dieses Projekt hinaus immer wieder in seine deutschen Standorte investiert. Von 2019 bis 2023 flossen laut Unternehmensangaben insgesamt mehr als 4 Mrd. Euro in die Standorte in Penzberg, Mannheim, Grenzach und Ludwigsburg, davon rund 1,3 Milliarden Euro in den Standort im bayerischen Oberland. Das Gesamtvolumen aller Investitionsprojekte, die Roche im Jahr 2023 in Deutschland umgesetzt oder auf den Weg gebracht hat, beläuft sich auf mehr als 1,4 Mrd. Euro.