Bioprozesse

Das Joint Venture will die Nutzung von Bioprozessen für die Lebens- und Futtermittelindustrie in den großen Maßstab bringen. (Bild: Zeta)

Die beiden Partner wollen ihre jeweiligen Expertisen zusammenbringen: Zeta hat Erfahrungen in der Skalierung biopharmazeutischer Prozesse — vom Piloten bis zum industriellen Maßstab. Bühler ist ein Anbieter von Technologie und Verarbeitungsexpertise für die weltweite Lebens- und Futtermittelindustrie.

Eridia wird seinen Sitz im österreichischen Leobendorf haben und ist als 50/50-Joint-Venture konzipiert. Das neue Unternehmen soll Lösungen entwickeln, um die steigende globale Nachfrage nach Lebens- und Futtermitteln zu befriedigen und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.

„Die Nutzung von Bioprozessen für die Lebens- und Futtermittelindustrie ist nicht neu, aber sie muss in großem Maßstab angewendet werden“, erklärte Ian Roberts, Chief Technology Officer bei Bühler. Technologien wie die Präzisionsfermentation und die zelluläre Landwirtschaft hätten das Potenzial, den Flächen- und CO2-Äquivalent-Fussabdruck der Lebens- und Futtermittelproduktion drastisch zu reduzieren. „Wir wollen die Entwicklung dieses Marktes beschleunigen und unsere Kunden besser bedienen“, so Roberts.

Was ist Präzisionsfermentation?

Bei der Präzisionsfermentation werden Mikroorganismen als Zellfabriken eingesetzt, um wertvolle Nährstoffe und funktionelle Inhaltsstoffe wie Proteine, Omega-3-reiche Öle oder natürliche Pigmente effizient zu produzieren. Weiterentwickelt kann sie auch dazu verwendet werden, tierische Produkte wie Fleisch oder Fisch zu erzeugen.

Dieser neue Bereich der zellulären Landwirtschaft kann dazu beitragen, den Druck auf die Ökosysteme zu verringern, indem die Auswirkungen der Lebens- und Futtermittelproduktion auf die Anbauflächen, die Artenvielfalt und die Treibhausgasemissionen reduziert werden. Mit der zellulären Landwirtschaft können Fleischprodukte gezüchtet werden, die in Struktur und Geschmack mit dem tierischen Pendant identisch sind, ohne dass dafür Tiere gezüchtet werden müssen.

Schlüsselrolle bei der Entwicklung neuer Geschäfte

Über den Hauptsitz in Leobendorf hinaus soll das neue Unternehmen auch den Innovationscampus von Bühler im schweizerischen Uzwil nutzen. Erika Georget, Head of Bioprocessing bei Bühler, und Claudia Neuhold, Business Development Food and Biotech bei ZETA, werden das Führungsteam von Eridia ergänzen.

Erika Georget (re.) und Claudia Neuhold (li.)
Erika Georget (re.) und Claudia Neuhold (li.) (Bild: Eridia)

„Wir sehen, dass sich der bestehende Fermentationsbereich für Lebensmittel bereits weiterentwickelt und dass kultivierte Lebensmittel gute Fortschritte machen. Mit Eridia können wir eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung dieser neuen Lebens- und Futtermittelgeschäfte spielen“, sagte Erika Georget, Leiterin des Bereichs Bioprocessing bei Bühler.

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