Kostensenkungen sollen 3 Milliarden Dollar jährlich sparen
MSD kürzt global rund 6.000 Stellen
Der US-amerikanische Pharmakonzern MSD will mit einer großangelegten Initiative zur Kostensenkung bis Ende 2027 jährlich 3 Mrd. US-Dollar einsparen. Das Programm beinhaltet auch den Abbau von 6.000 Stellen.
MSD reagiert damit auf rückläufige Umsätze mit dem HPV-Impfstoff Gardasil und den drohenden Verlust des Keytruda‑Patents. Der Konzern hatte mit der biopharmazeutischen Krebs- Immuntherapie Keytruda zuletzt mehr als die Hälfte seiner Quartalsumsätze erzielt, rund 8 Mrd. von 15,8 Mrd. US-Dollar. 2028 endet jedoch der Patentschutz, und es droht Konkurrenz durch Biosimilars.
Gleichzeitig gehen insbesondere im wichtigen chinesischen Markt die Verkäufe von Gardasil zurück, der Konzern hat Lieferungen des Medikaments nach China gestoppt. Basierend auf diesen Trends hat MSD hat seine Umsatzprognose für 2025 leicht eingeengt. Zuvor erwartete der Konzern 64,1 bis 65,6 Mrd. US-Dollar, nun etwa 64,3 bis 65,3 Mrd. Dollar.
Stellenabbau in Verwaltung, Vertrieb und F&E
Das Sparprogramm sieht den Abbau von weltweit etwa 6.000 Stellen vor, das entspricht rund 8 % der globalen Belegschaft des Konzerns. Der Abbau betrifft vor allem administrative, Vertriebs- und F&E-Bereiche. Gleichzeitig sollen Mitarbeitende in neuen Wachstumsbereichen eingestellt werden. Außerdem will MSD sein Immobilienportfolio reduzieren und die Produktionsstruktur optimieren. Die erwarteten Einsparungen von 3 Mrd. USD jährlich bis Ende 2027 sollen vollständig reinvestiert werden – vor allem zur Unterstützung von über 20 Produkten mit Blockbuster-Potenzial.
Ähnlich wie MSD haben zuletzt auch andere Pharmakonzerne Sparmaßnahmen und Kostensenkungen angestoßen: Bayer hat im Lauf der vergangenen zwei Jahre im Rahmen seines Sparprogramms 11.000 Stellen gekürzt und will bis 2026 zwei Milliarden Euro sparen. Bristol Myers Squibb plant Kürzungen und Einsparungen von zwei Milliarden Dollar bis 2027. Pfizer hat im April sein Sparprogramm aufgestockt und will bis 2027 sogar 7,7 Milliarden Dollar sparen.