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Update vom 06.05.2025: Medienberichten zufolge verkündete US-Präsident Donald Trump, er würde in den nächsten zwei Wochen die Höhe der US-Zölle auf pharmazeutische Produkte festlegen. Zudem unterzeichnete der US-Präsident eine Anordnung, die das Genehmigen von pharmazeutischen Anlagen in den USA verkürzen soll. Bei der Unterzeichnung soll der für die Gesundheitsbehörde FDA zuständige Kommissar Marty Makary gesagt haben, dass die FDA pharmazeutische Anlagen im Ausland unangekündigt inspizieren werde, um die Aufsicht stärker an die der USA anzugleichen.
Ursprüngliche Meldung vom 10.04.2025: Ursprünglich, und teilweise überraschend, sollten Medikamente von den drakonischen Strafzöllen der US-Regierung gegen den Rest der Welt ausgenommen bleiben. Damit sollte unter anderem auch die Versorgung der USA selbst mit Medikamenten gesichert bleiben. Das Land importiert einen großen Teil seiner Medikamente, unter anderem Generika aus Produktionsländern wie Indien. Nun erfolgte zunächst die Kehrtwende: Im anhaltenden Zollstreit kündigte Trump neben drastischen Zollerhöhungen von 125 % gegen China auch weniger drastische aber deutliche Zölle auf Pharmaprodukte an. Als Reaktion sanken die Kurse von Pharma-Aktien und -Indices auf der ganzen Welt, der europäische Pharma-Index beispielsweise gab um 5 % nach.
In der EU besonders betroffen wären neben Deutschland auch Länder wie Belgien, Dänemark und Irland, die bedeutende Anteile an Pharmazeutika in die USA exportieren. International ist die auf den Export günstiger Generika spezialisierte indische Pharmaindustrie von den US-Zöllen bedroht, rund ein Drittel ihrer Exporte fließt in die USA. Mit den Strafzöllen will Trump unter anderem erreichen, dass Unternehmen vermehrt in den USA investieren und produzieren: "Das ist ein großartiger Zeitpunkt, Ihr Unternehmen in die Vereinigten Staaten von Amerika zu verlegen", schrieb er auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social.
Strafzölle gegen die EU sind drohen allerdings vorerst nicht, nachdem Trump seine jüngst angekündigten Zölle nun doch erst für 90 Tage aussetzen will. Im Gegenzug treten auch die Vergeltungszölle der EU vorerst nicht in Kraft. In dieser Periode wollen die Staaten weiter verhandeln und eine Eskalation des Handelskonflikts vermeiden.