Blick in Produktionshalle

Um das Konzentrat aus dem Fass durch die ca. 10 m hohe Steigleitungen zu fördern, ist ein hoher Druck nötig. (Bild: Rothaus)

Um den Trend zu alkoholfreien Getränken zu bedienen, hat die Badische Staatsbrauerei Rothaus ein neues alkoholfreies Radler entwickelt. Um die dafür benötigten zähflüssigen Fruchtsaftkonzentrate für die Produktion sicher und sauber zu dosieren, verwendet die Brauerei Exzenterschneckenpumpen des Pumpenspezialisten Flux-Geräte. Kleinere Mengen dünnflüssiger Medien, wie z.B. Reinigungsmittel werden mit Fasspumpen vom Typ F 430 (mit Gleitringdichtung) gefördert.

Dabei lag der Fokus immer auf hoher Produktqualität und die eingesetzte Technik musste die Qualitätsansprüche sicherstellen. Diese Anforderung war auch für die Auswahl der Pumpen für die neueste Kreation, das alkoholfreie Natur Radler Zitrone 0,0%, ausschlaggebend.

Viskose Konzentrate pumpen

Radler setzten sich in der Regel aus einem Bieranteil, bei Rothaus das entalkoholisierte Schwarzwald Zäpfle, und einem Limonadenanteil zusammen. Einen wesentlichen Einfluss auf den erfrischenden Charakter des Radlers hat die Fruchtsäure der Limonade. Für das neue Natur-Radler 0,0 verwendet die Brauerei als Fruchtsäuregrundlage nur natürliche Fruchtsaftkonzentrate. So wird bei der Herstellung komplett auf den Zusatz der oft üblichen kristallinen Zitronensäure verzichtet. Die Fruchtsäfte von Zitrone, Apfel oder Orange bringen neben der Süße und Säure auch ihr natürliches Aroma für einen runden Geschmack in das Getränk ein. Um die Fruchtsaftkonzentrate aus den angelieferten Fässern oder Kartons mit Inlay im Filterkeller über zwei Stockwerke zur Produktionslinie zu fördern, sind aber besondere Pumpeneigenschaften gefragt. Die Zuckerkonzentration der Fruchtsaftkonzentrate liegt bei ca. 70° Brix, das heißt, die Viskosität ist vergleichsweise hoch. Um das Konzentrat aus dem Fass durch die ca. 10 m hohe Steigleitungen zu fördern, ist daher ein hoher Pumpendruck nötig. Gleichzeitig müssen die Pumpen lebensmittelecht aufgebaut und leicht zu reinigen sein, Forderungen die nicht jedes Pumpenkonzept zuverlässig erfüllt.

Laborleiter Hans-Joachim Schuldt berichtet: „Unsere Wahl fiel daher auf die Exzenterschneckenpumpe F560S, die für den Einsatz im Pharma-, Food- und Kosmetik-Bereich konzipiert wurde.” Bei diesem Pumpenkonzept wird ein schneckenförmiger Rotor (Exzenterschnecke) exzentrisch in einem als Gegenstück geformten Stator geführt. So entstehen bei der Drehung in sich geschlossene Hohlräume, in denen das Medium besonders schonend und pulsationsarm kontinuierlich nach oben gefördert wird. Saugseitig wird die Pumpe durch die Exzenterschnecke automatisch abgedichtet und das Medium fließt ohne weitere Abdichtung zwischen Rohrwand und Antriebswelle nach oben. Die Pumpe kann je nach Motor Medien mit einer Viskosität bis 80.000 mPas mit Förderströmen bis zu 50 l/min bei bis zu 8 bar Druck fördern. „Das ermöglicht einen hohen Druckaufbau, unabhängig von der jeweiligen Drehzahl des Motors. Die Pumpe war daher ideal für den Anschluss an unsere langen Steigleitungen“, erinnert sich Schuldt.

In der Anwendung kommt ein 700 W Kollektor-Antriebsmotor in IP55 zum Einsatz, je nach Einsatzanforderung kann jedoch auch ein Drehstrommotor, ein Motor in Ex-Ausführung oder ein Druckluftmotor auf das eigentliche Pumpenrohr aufgesetzt werden.

Lebensmittelechte Komponenten wie Edelstahl, Teflon etc. bei den produktberührenden Teilen erlauben einen langen, störungs- und abriebfreien Betrieb auch bei schwierigen Fördermedien. Die Pumpen gibt es je nach Einsatzanforderung mit Ex-, Food-, 3A- oder FDA-Zertifikat. „Neben der mit heißer Natronlauge durchgeführten Inline-Reinigung ist es für uns besonders wichtig, dass sich Antriebswelle, Stator und Rotor ohne Aufwand leicht ausbauen und bei Bedarf separat manuell reinigen lassen. Dichtungen, die beim Ausbau das Ziehen von Exzenterschnecke oder Antriebswelle behindern, gibt es nicht. Auch lassen sich die Pumpen gut von Fass zu Fass umsetzen.“ resümiert der Laborleiter.

Pumpen an Behältern
Die Pumpen gibt es je nach Einsatzanforderung mit Ex-, Food-, 3A- oder FDA-Zertifikat. (Bild: Flux)

Reinigungsmittel fördern

Da Hygiene und Sauberkeit essenziell für ein gutes Brauergebnis sind, müssen dazu naturgemäß auch Reinigungsmittel dosiert werden. Neben den Exzenterschneckenpumpen nutzt die Brauerei dafür schon seit Jahren Fasspumpen des gleichen Herstellers. Die mobilen Pumpen mit Gleitringdichtung lassen sich leicht umsetzen, um Konzentrate und Lösungen verschiedener Reinigungs- oder Desinfektionsmittel aus beliebigen Gebinden zu entnehmen. Die Fasspumpen der Baureihe F430 sind aufgrund ihres Aufbaus mit Gleitringdichtung extra für häufigen Medienwechsel ausgelegt. Ein sicheres und rückstandloses Spülen des Pumpenrohrs ist dadurch einfach und sehr schnell möglich. Sie passen durch ihr schlankes Förderrohr mit 40 bis max. 50 mm Durchmesser auch in enge Behälter- und Fassöffnungen.

Mit Förderraten bis zu 240 l/min und Drücken bis zu 30 m Wassersäule, die sich durch Motoren mit einstellbarer Drehzahl einfach regulieren lassen, können sie eine Vielzahl von Aufgaben erfüllen. Der Einsatzbereich reicht vom Entnehmen der konzentrierten Reinigungsmittel bis zur Förderung der gebrauchsfertigen Lösung. Je nach Werkstoff, z.B. Kunststoff, Hastelloy C, Aluminium oder Edelstahl, und Antriebsmotor (Ex-Ausführung, Druckluft, drehzahlgeregelt, etc.) fördern die Kompaktpumpen in anderen Anwendungen aber auch exotische Stoffe wie Salz-, Bromwasserstoff- oder Chromsäure, Bleichlauge, Benzin oder Lösungsmittel problemlos.

schneckenförmiger Rotor, grafische Darstellung
Ein schneckenförmiger Rotor läuft exzentrisch in einem als Gegenstück geformten Stator. Bei der Drehung entstehen in sich geschlossene Hohlräume, in denen das Medium besonders schonend. (Bild: Flux)

Entscheider-Facts

  • Bei Rothaus muss Fruchtsaft mit hoher Viskosität über lange Steigleitungen gefördert werden.
  • Die Pumpen müssen leicht gereinigt werden können.
  • Mit einer hygienegerechten Exzenterschneckenpumpe konnte die Anforderung gelöst werden.

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