Die Micro-Areosol-Technologie, eine Kaltvernebelung mit Wasserstoffperoxid (H2O2), hat sich nach zahlreichen wissenschaftlichen Studien und aufgrund jahrzehntelanger Erfahrungswerte aus der Praxis als hochwirksame Desinfektionsform bewährt. Bei H2O2-Kaltnebel handelt es sich um einen hochfeinen, schwebefähigen Desinfektionsnebel im Mikrometer-Bereich (Tröpfchengrößen in μm). Dieser Wirkstoffnebel entsteht durch ein abgestimmtes Zusammenspiel zwischen einem Aerosol Generator und einem Aerosol Desinfektionsmittel auf Basis des bioziden Wirkstoffs H2O2. Die Kaltvernebelung wird in der „Liste der vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren“ geführt und erfüllt den strengen Europäischen Desinfektionsstandard DIN EN 17272. Experten unterstreichen ihren hohen Nutzen auch und insbesondere in hochsensiblen Umfeldern: „Das Vernebelungsverfahren leistet einen wertvollen Sicherheitszuschlag vor allem bei multiresistenten Erregern, aber auch Noroviren und Clostridium difficile“, urteilt etwa PD Dr. med. Andreas Schwarzkopf, öffentlich bestellter beeidigter Sachverständiger für Krankenhaushygiene aus Aura a. d. Saale. Das einfach zu validierende Dekontaminationsverfahren punktet neben einer zuverlässigen 6-log-Keimreduktion (sporizide Validierung) auch mit größerer Anwenderfreundlichkeit, kürzerer Verfahrensdauer sowie ökonomischen Vorteilen.
Kaltvernebelung statt Verdampfung
Mit kompakten bis begehbaren Desinfektionskabinen und -schleusen erschließt Hygienespezialist Diop die signifikanten Vorteile der Kaltvernebelung auch für die Equipment-Dekontamination im Pharmabereich. Denn hier kommen oft noch Begasungs- und Verdampfungsverfahren (in der Regel auf Basis von Formaldehyd oder Formalin oder hochdosiertem H2O2) zum Einsatz. Doch sind diese Dekontaminationsformen erwiesenermaßen mit Nachteilen und Risiken verbunden. Der Einsatz von Formaldehyd gilt etwa als veraltete und von der WHO karzinogen eingestufte Technik. Sie steht nicht in Einklang mit der Gefahrstoffverordnung und widerspricht daher auch der Substitutionspflicht. Das Verfahren verlangt dazu eine Evakuierung und gasdichte Versiegelung der angrenzenden Räume über lange Dauer sowie eine ebenfalls zeitraubende Ausgasung aus desinfizierten Materialien. Zudem ist es nur mit TRGS 522 Lizenz erlaubt, die Technik überhaupt anzuwenden. Im Vergleich zur H2O2-Kaltvernebelung weist auch eine Begasung mit H2O2 Schwächen auf: So ist diese kaum bei Biofilmen wirksam und verlangt den Einsatz von Wasserstoffperoxid einer höheren Gefahrstoffklasse (UN 2014) mit Gaslasten von etwa 1.500 ppm. Es bedarf darüber hinaus zusätzlicher Verteilmechanismen wie Ventilatoren für eine lückenlose Desinfektion, und Anschaffung sowie Wartung der Geräte für das Begasungsverfahren sind insgesamt kostspielig.
Von den spezifischen Vorteilen einer Kaltvernebelung können Pharmaproduzenten jetzt bei der Equipment-Hygiene also in erheblichem Maße profitieren. So zerfällt Wasserstoffperoxid nach dem Desinfektionsvorgang in die unbedenklichen Komponenten Wasserdampf und Sauerstoff, und im Rahmen des Verfahrens von Diop kommen dazu Wasserstoffperoxid-Lösungen einer niedrigeren Gefahrstoffklasse (UN 2984) zum Einsatz. Dabei werden ausschließlich EN-zertifizierte Desinfektionslösungen angeboten, die mittels Bioindikatoren (Geobacillus stearothermophilus) gemäß Pharma-Standard (6 log Reduktion) bequem und einfach validiert werden können.
Schneller, einfacher und ökonomischer
Neben dem hohen bioziden Wirkungsgrad auch bei nassen Oberflächen, etwa nach manuellen oder maschinellen Reinigungsprozessen, der zuverlässigen Validierbarkeit und Sicherheit sprechen noch weitere Merkmale für die Micro-Aerosol-Technologie. Die voll-digitalisierten Systeme sowie die reduzierten Anforderungen und geringere Anwendungskomplexität des Verfahrens insgesamt ermöglichen eine deutlich schnellere und einfachere Handhabung. Und nicht zuletzt sprechen die signifikanten Preisunterschiede (Anschaffungskosten der Generatoren sowie Kosten der laufenden Anwendung und Wartung) gegenüber der genannten „klassischen“ Methoden für einen Wechsel zur Kaltvernebelung.
„Wir sind stolz, mit unseren Desinfektionskabinen dem anspruchsvollen Pharmaproduzenten eine neue Option für seine Equipment-Dekontamination anbieten zu können“, freut sich Unternehmensgründer und Geschäftsführer Horst Schütz. „Die Optimierung von Effizienz, Reproduzierbarkeit, Standardisierbarkeit sowie Handling - und dies zu reduzierten Kosten für den Pharmabetrieb - standen für uns bei der Entwicklung im Fokus. Es galt, in jeder Hinsicht eine bessere Lösung anzubieten, ohne Kompromisse.“
Die Desinfektionskammern, Desinfektionsschleusen und Desinfektionskabinen lassen sich passgenau nach den individuellen Anforderungen des anwendenden Unternehmens konfigurieren. Nach einer fundierten Sachkundeunterweisung mit In-house Anwenderschulung und Zertifizierung durch einen staatlich geprüften Desinfektor des Anbieters kann die Equipment-Desinfektion mit allen Vorteilen starten.
Entscheider-Facts
- Hochwirksame und reproduzierbare Desinfektion wiederverwendbarer Utensilien ist essenziell für pharmazeutische Betriebe.
- Die Kaltvernebelung von Wasserstoffperoxid hat sich als zuverlässige Desinfektionsform bewährt.
- Die vorgestellten Desinfektionskabinen erschließen dieses Verfahren in sicherer, dokumentierbarer und kundenspezifischer Anwendung.