OSD-Produktion in Aktion

Neues Launch and Technology Center von Merck in Darmstadt

Bei der Herstellung hochaktiver Wirkstoffe spielt Deutschland auf Weltniveau: In Darmstadt hat der Pharmakonzern-Merck gerade mit dem Launch and Technology Center eine neue 160 Mio. Euro teure Produktionsstätte für feste Arzneimittel eröffnet.

Gebäude in grafischer Darstellung

Entscheider-Facts

  • Merck hat in Darmstadt ein neues Launch & Technology Center für OSD-Arzneimittel eröffnet.
  • Dieses soll die Überführung von Projekten aus der Forschung und Entwicklung in die kommerzielle Produktion unterstützen.
  • Eine Werksführung im Februar 2026 bietet Einblicke in die Containment-Konzepte des neuen Werks.

Neue und dringend benötige Medikamente noch schneller verfügbar machen: Das ist es, was der Unternehmensbereich Healthcare von Merck mit dem Launch and Technology Center (LTC) erreichen will. Das LTC soll die Überführung von Projekten, insbesondere von hochaktiven Substanzen (HPAPI) aus der Forschung und Entwicklung in die kommerzielle Produktion unterstützen und somit helfen, den Marktstart neuer Medikamente zu beschleunigen.

Merck investiert in das Gebäude rund 160 Mio. Euro. Im Inneren des Gebäudes sind Labore, flexibel zu nutzende Anlagen zur Tablettenproduktion bis hin zur Verarbeitung hoch potenter Wirkstoffe im mittleren Maßstab untergebracht. Eng mit der Produktion verzahnt sind die benachbarten Büros. Mit diesem Konzept soll das LTC die Brücke zwischen Forschung und Entwicklung hin zur späteren kommerziellen Großproduktion bilden.

„Unser neues Launch and Technology Center an der Konzernzentrale von Merck in Darmstadt spiegelt unser Engagement für eine schnellere Versorgung von Patienten mit Arzneimitteln der Zukunft und das Vertrauen in unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline bei Healthcare wider“, erklärte die Merck-Chefin Belén Garijo bei der Grundsteinlegung 2022.

Brücke zwischen Forschung und Produktion

Mit einer Größe von 85 m Länge, 47 m Breite, und 18 m Höhe weiß das 160 Mio. Euro teure Gebäude auch schon rein optisch zu beeindrucken. Bei der Planung wurde von Anfang an konsequent auf Nachhaltigkeit geachtet: Photovoltaik auf dem Dach, Nutzung von Geothermie, Abwassermanagement und Dachbegrünung sollen dazu beitragen, den Ressourcenverbrauch gering zu halten.

Das LTC steht im nordöstlichen Bereich des Darmstädter Werks und damit in einem Bereich des Firmengeländes, in dem bereits mehrere Forschungs- und Entwicklungszentren angesiedelt sind. Dazu zählen unter anderem das Merck Innovation Center, das Discovery Technologies Center des Unternehmensbereichs Healthcare sowie das im September 2020 eröffnete Forschungszentrum für Elektronikanwendungen des Unternehmensbereichs Electronics.

Durch die dichte räumliche Bündelung der Forschungs- und Entwicklungseinheiten will Merck den interdisziplinären Austausch der Forschenden intensivieren und die Innovationskraft stärken. Zudem zielt das Unternehmen darauf ab, die Vernetzung von Forschung und Entwicklung sowohl intern als auch extern voranzutreiben.

Hochrangige Gäste bei der Eröffnungszeremonie des LTC
Hochrangige Gäste bei der Eröffnungszeremonie des LTC.

Forschungszentrum entsteht in direkter Nachbarschaft

Das LTC ist Teil eines Investitionsprogramms an der Konzernzentrale in Darmstadt, für das Merck insgesamt mehr als 1,5 Mrd. Euro vorgesehen hat. So entsteht in direkter Nähe zum LTC derzeit ein weiteres Großprojekt: Ein neues Forschungszentrum, das sogenannte Translational Science Center (TSC) soll knapp 200 Mio. Euro kosten. Auch für dieses Gebäude ist der Grundstein 2022 gelegt worden. Das TSC soll die Wissenschaft und Innovation beschleunigen und Platz für 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bieten, die dort zu unterschiedlichen Bereichen forschen werden: von der Identifikation von Biomarkern für Erkrankungen bis hin zur Entwicklung von personalisierten patientenspezifischen Therapeutika. Die Ergebnisse sollen Merck dabei helfen, die Merck-Pipeline in der Onkologie und Immunologie zu nutzen und neue Medikamente schneller zu den Patienten zu bringen.

Im TSC will der Pharmakonzern innovative Arbeitswelten in der Form von „Activity-based-working“-Konzepten und flexiblen Räumlichkeiten umsetzen. Wie auch beim LTC ist das TSC nach nachhaltigen Prinzipien gebaut: Die Energieversorgung basiert auf Photovoltaik, Geothermie und Wärmepumpen-Technologie. Auch die speziell gestalteten Fassaden und begrünten Dächer tragen zum geringen Energieverbrauch bei. Er ist laut Unternehmensangaben gegenüber konventionellen Lösungen um mehr als
60 % reduziert und führt zu einem verringerten CO2-Fußabdruck.

Gemeinsam bilden LTC und TSC einen wichtigen Beitrag für den Pharmastandort Darmstadt. „Mit diesen zusätzlichen Investitionen stärken wir einmal mehr die Rolle Darmstadts als führendes Zentrum für Forschung und Entwicklung des gesamten Unternehmens“, betonte Kai Beckmann, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck.

Gebäude Forschungszentrum Merck
Auch in ein neues Forschungszentrum investiert Merck knapp 200 Mio. Euro.

Werksführung durch das LTC

Als Produktionsstätte hochaktiver Substanzen (HPAPIs) spielen Schutz von Mitarbeitern und Produkten im neuen Launch and Technology Center (LTC) eine herausragende Rolle. Wie dies technisch funktioniert – vom Einwiegen bis zum Tablettenpressen –, werden wir im Rahmen des Expertenforums Containment, das am 24. und 25. Februar 2026 stattfindet, bei einer Werksführung durch das LTC live besichtigen können.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung gibt es unter www.containment.de