Mit der Übernahme von Biotheus erweitert Biontech seine Pipeline um den bispezifischen Antikörper BNT327 für die Krebstherapie. Außerdem sichert sich das deutsche Biotech-Unternehmen auf diese Weise Produktionskapazitäten in China.

Das Unternehmen hat bereits individualisierte Krebsmedizin im Portfolio. (Bild: Biontech)

Biontech hat die Übernahme des chinesischen Biotechnologieunternehmens Biotheus abgeschlossen, die das deutsche Unternehmen im November 2024 angekündigt hatte. Mit der Transaktion erhält das deutsche Unternehmen die weltweiten Rechte an BNT327, einem bispezifischen Antikörperkandidaten, der sich in fortgeschrittener klinischer Entwicklung befindet. Die Übernahme umfasst eine Zahlung von 800 Mio. US-Dollar, ergänzt durch erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 150 Mio. Dollar.

Ausbau der Onkologie-Plattform

BNT327 ist bispezifisch, weil der Antikörper zwei etablierte Wirkmechanismen der Krebstherapie in einem Molekül kombiniert: die Blockade des PD-L1-Checkpoints zur Aktivierung des Immunsystems und die Neutralisierung von VEGF-A, um die Blut- und Sauerstoffversorgung von Tumoren zu hemmen.

Mit der Übernahme erweitert das deutsche Unternehmen nicht nur seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, sondern auch seine Produktionskapazitäten für Biologika. Biotheus wird als indirekte Tochtergesellschaft in das deutsche Unternehmen integriert und ergänzt dessen Netzwerk um eine Produktionsanlage sowie ein F&E-Zentrum in China.

Klinische Studien und Zulassungspotenzial

Die ersten globalen Zulassungsstudien für BNT327 sollen 2025 beginnen. Sollte der Antikörper zugelassen werden, plant das deutsche Unternehmen, ihn als Kernkomponente seiner Immunonkologie-Strategie weiterzuentwickeln und mit anderen Therapieansätzen zu kombinieren. Mit dieser Akquisition setzt das deutsche Unternehmen auf eine breite Onkologie-Pipeline, die über mRNA-Technologien hinausgeht.

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