
Die Hochtemperatur-Wärmepumpe reduziert die jährlichen CO₂-Emissionen um 3.000 bis 3.500 t. (Bild: Tiense Suiker / Steven Massart)
Bei der Technologie die der Anlagenbauer GEA bei Tiense Suiker, einem Tochterunternehmen des deutschen Konzerns Südzucker, integriert hat, handelt es sich um eine Dampferzeugung mit Pentan als Kältemittel und einem Schraubenverdichter. Diese Technologie nutzt Vakuumdampf mit einer Temperatur zwischen 75 °C und 92 °C aus der Eindampfanlage als Wärmequelle, um Dampf mit einer Temperatur von circa 139 °C und einer Leistung von 4 MW zu erzeugen. Bislang sind industrielle Wärmepumpen mittlerer Leistung (500 kW bis 10 MW) überwiegend auf Vorlauftemperaturen von etwa 95 °C beschränkt.
Die beiden Unternehmen sind ausgewählte Partner des Spirit-Projekts der EU, trotz getrennter Bewerbungen. Das EU-Programm zielt darauf ab, den Einsatz von industriellen Wärmepumpen in ganz Europa zu fördern und damit nachhaltige Technologien zur Wärmeaufbereitung in der Industrie einzuführen.
Gerade die industrielle Zuckerproduktion – wo Zucker aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr durch Extraktion, Verdampfung und Kristallisation gewonnen wird – benötigt viel Energie in Form von Wärme. In der Regel erzeugen Kessel den dafür erforderlichen Dampf und die Kessel werden traditionell mit fossilen Brennstoffen erhitzt. Das langfristige Ziel des belgischen Zuckerherstellers ist es, den Zuckerraffinerieprozess vollständig zu dekarbonisieren.