Evonik und die Universität Mainz haben eine Lizenzvereinbarung über die Vermarktung von randomisierten Polyethylenglykolen (rPEG) unterzeichnet. Diese sollen in der zweiten Jahreshälfte 2024 in technischer Qualität verfügbar sein. Lipid-Nanopartikel, Covid-19-Impfstoff

Die rPEG sollen unter anderem in Lipid-Nanopartikeln eingesetzt werden. (Bild: Evonik)

An der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz wurden rPEG erstmals entwickelt. Durch die Partnerschaft kann Evonik seinen Kunden ein erweitertes Angebot an biotechnologischen Lösungen, den Biosolutions, anbieten. Genauer gesagt beabsichtigt der Chemiekonzern, die neue PEG-Klasse für seine Plattform spezialisierter Lipide einzusetzen.

„Als die Wissenschaftler der Universität Mainz mit ihrer wegweisenden Arbeit über rPEGs an uns herangetreten sind, haben wir sofort das Potenzial für breitere Formulierungsoptionen und die Vorteile, die dies unseren Kunden bringen könnte, erkannt“, sagte Thomas Riermeier, Leiter des Geschäftsgebiets Health Care bei dem Chemiekonzern.

Was sind PEG und rPEG?

PEG sind Polymere, die seit mehr als 30 Jahren in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt werden. Sie verbessern die Bioverfügbarkeit, Stabilität, Leistung und das gezielte Wirken von Arzneimitteln. rPEG haben ähnliche Eigenschaften wie PEG, weisen aber eine andere Struktur auf, die speziell dafür entwickelt wurde ein verbessertes Immunogenitätsprofil – Immunogenität bedeutet, dass ein Stoff im Körper eine Immunantwort auslöst – zu bieten. Sie eignen sich besonders für pharmazeutische Anwendungen. PEG-Lipide werden zum Beispiel heute in kommerziellen Covid-19-Impfstoffen verwendet. Zusammen mit Cholesterin sowie ionisierbaren und strukturellen Lipiden bilden PEG-Lipide die Lipid-Nanopartikel kurz LNP.

Welche Projekte hat Evonik im Bereich der Wirkstoffverarbreichung?

Die Partnerschaft des Chemiekonzerns mit der Universität Mainz ist der jüngste Schritt, um den Bedarf der Pharmaindustrie an Technologien zur Verabreichung von Wirkstoffen wie Nukleinsäuren zu decken. 2021 begann der Chemiekonzern mit der Stanford University zusammenzuarbeiten, um die Synthese und Formulierung einer gewebespezifischen Verabreichungsplattform für Nukleinsäuren zu erweitern. Vor etwas mehr als einem Jahr eröffnete Evonik in Hanau eine neue cGMP-Anlage, um kleinere Mengen von Speziallipiden zu entwickeln und herzustellen. Im Anschluss daran begann in Lafayette, Indiana, der Bau einer Produktionsanlage für pharmazeutische Speziallipide im Industriemaßstab.

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