Muffins

(Bild: winterstorm - stock.adobe.com)

PFAS sind zu Beginn dieses Jahres in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gelangt. Grund dafür sind weniger neue wissenschaftliche Erkenntnisse als vielmehr die Prüfung der europäischen Chemikalienagentur ECHA für ein komplettes Verbot von PFAS.

Dies sorgt in Industriekreisen für Aufregung – gibt es doch einige Anwendungen, für die PFAS nur sehr schwer ersetzbar sind, beispielsweise in der Halbleiterindustrie oder in Wärmepumpen. Da diese Chemikaliengruppe nun aber erwiesenermaßen in der Tat nicht nur gesundheitlich bedenklich ist, sondern sich auch aufgrund der kaum vorhandenen Abbaubarkeit immer mehr in der Umwelt anreichert, erscheint es durchaus angebracht, wenigstens überall dort darauf zu verzichten, wo es nicht unbedingt nötig ist. Hier rücken Lebensmittelverpackungen in den Blickpunkt, denn sie sind einerseits nach Verwendung für den Eintrag in die Umwelt verantwortlich. Andererseits besteht die Gefahr, dass eine Migration in das Lebensmittel stattfindet. Hierzu gibt es einige Untersuchungen, aber aufgrund der nicht standardisierten Analysemethoden und der Vielzahl der verwendeten PFAS kaum belastbare Zahlen. Dass es aber einen Übergang gibt, zeigen mehrere Studien. In Dänemark wurden 2020 deshalb PFAS in Fastfood-Verpackungen verboten.

Was wir wissen: Höhere Temperaturen befördern die Migration, ebenso die Beschaffenheit der Lebensmittel und die Expositionsdauer. Vor allem, wenn das Lebensmittel Emulgatoren enthält, gehen die Werte nach oben. So sind zum Beispiel in Kuchenteig Fett und Emulgatoren enthalten. Deshalb sind Backpapier und Muffins-Backförmchen als kritisch zu betrachten. Diese Erkenntnisse sind allerdings schon über 10 Jahre alt. Das lässt die Entscheidung der EU, ein komplettes Verbot durchzusetzen, dann schon ein ganzes Stück verständlicher erscheinen.

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