Luftaufnahme des Pharma-Standorts Stein

Am Standort Stein sind knapp 2.000 Mitarbeitende von verschiedenen Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen beschäftigt. (Bild: Novartis)

Im Zuge der Akquisition übernimmt Getec alle Immobilien, infrastrukturbezogenen Vermögenswerte und Dienstleistungen in Stein. Novartis hatte den eigenen Standort erst 2021 zum Life-Science-Park Rheintal weiterentwickelt. Der Pharmakonzern will auch nach dem Verkauf weiter in Stein produzieren. Das Unternehmen betreibt im Life-Science-Park ein Produktionswerk für feste Darreichungsformen, Medikamente zur Injektion, für Zell- und Gentherapien sowie ein Mahl- und Mischzentrum für die chemische Produktion.

Stein bleibe damit „weiterhin ein Standort von strategischer Bedeutung“ betont das Unternehmen. Man wolle sich nun aber stärker auf das Kerngeschäft der Produktion fokussieren. Für den Standort insgesamt erleichtere die Übertragung „an einen professionellen Industrieparkbetreiber“ die Ansiedlung neuer Firmen und damit „das wirtschaftliche Potenzial des Standorts besser zu maximieren“, erklärte Steffen Lang, Präsident Operations und Mitglied der Geschäftsleitung des Pharmakonzern.

Zweites Schweizer Standbein für Getec

Der neue Besitzer Getec hat mit dem Standort Großes vor: So will der Dienstleister den Life-Science Park mit einer Vielzahl von grünen Energie- und Infrastrukturdienstleistungen zu einem „erstklassigen Standort für internationale Unternehmen“ entwickeln. Zielbild sei ein „umweltbewusstes Kompetenzcluster mit einem klaren Commitment zu nachhaltigem und zugleich wirtschaftlichem Handeln“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Die Übernahme des Standorts sei für Getec ein „wichtiger Meilenstein“ im Zuge der Internationalisierungsstrategie. Das Unternehmen hat bereits 2019 in der Schweiz zwei benachbarte Industrieparks – darunter das ehemalige Werk Schweizerhalle von Novartis – übernommen und im Getec Park-Swiss bei Basel zusammengeführt. Die Unternehmensgruppe betreibt und entwickelt zudem einen großen Industriepark im niederländischen Emmen und plant den weiteren Ausbau dieses europäischen Netzwerkes.

Knapp 2.000 Mitarbeiter am Standort, noch ein Drittel ungenutzt

Für die angesiedelten Firmen am Standort Stein bietet Getec künftig Dienstleistungen in den Bereichen Gebäudemanagement, Energieversorgung, Engineering, Wartung, Logistik sowie umweltgerechte Abwasserreinigung und Abfallentsorgung.

Insgesamt sind auf dem Gelände knapp 2.000 Mitarbeitende von Pharma- und Biotechnologie-Unternehmen in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Produktion beschäftigt. Neben Novartis sind der Chemie- und Pharmakonzern Lonza und das Biotechnologie-Unternehmen Celonic im Park ansässig. Rund ein Drittel der Fläche des Life-Science-Parks ist zurzeit noch ungenutzt. Damit berge der Standort ein „bedeutendes Wachstumspotenzial“. Die Übertragung von Novartis an Getec soll noch bis Ende des 4. Quartals 2023 erfolgen.

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