Kooperation mit dem Wyss Institute der Harvard University
Kraft Heinz finanziert Forschung an gesünderem Zucker
Der Lebensmittelhersteller Kraft Heinz suchte nach einer Möglichkeit, die Zuckermenge in seinen Produkten zu reduzieren. Forschende am Wyss Institute fanden für dieses Anliegen ein Enzym, welches den Zucker im menschlichen Magen in Ballaststoffe umwandelt.
Kraft Heinz sponsorte dem Wyss Institute an der Harvard University die Forschung daran, Lebensmittel durch die Reduktion von Haushaltszucker gesünder zu machen. Das zusammengestellte Forschungsteam suchte zunächst nach einer Lösung, die Haushaltszucker in Lebensmitteln ersetzen könnte. Da Zucker neben der Süße aber auch noch eine Reihe an anderen Aufgaben wie Eindicken bei Marmeladen oder die Bräune auf Backwaren erzeugen, in Lebensmitteln erfüllt, entschieden sich die Forschenden für einen anderen Ansatz.
Sie nutzen ein Enzym mit dem Pflanzen Zucker in Ballaststoffe umwandeln. Diese Technik würde nicht nur die Menge des in den Blutkreislauf aufgenommenen Zuckers verringern, sondern auch präbiotische Ballaststoffe für den Darm produzieren. Die Idee der Forschenden war, das Enzym Lebensmitteln zuzusetzen und es erst zu aktivieren, wenn es mit der gekauten Nahrung vom Magen in den Darm übergeht. Dafür musste das Team zunächst an einer geeigneten Verkapselungsmethode arbeiten, sodass das Enzym bei möglicherweise hohen Temperaturen, bei denen die Lebensmittel verarbeitet werden, intakt bleibt. Zudem berieten die Forschenden sich mit einem Gastroenterologen, um festzustellen, wie sich das Enzym auf das menschliche Verdauungssystem auswirken würde.
Mittlerweile hat das Forschungsteam ein Enzymprodukt entwickelt, das eingekapselt bleibt, bis es einem Anstieg des pH-Wertes ausgesetzt wird, wie er beim Übergang vom menschlichen Magen zum Darm auftritt. Erst dann wird es aktiviert und beginnt damit, Zucker in Ballaststoffe umzuwandeln. Die Forschenden arbeiten nun daran, das Enzymprodukt in Mäusen zu testen, damit sie seine Auswirkungen auf den Nahrungszucker in einem lebenden Organismus verfolgen können. Sie hoffen ein Startup-Unternehmen zu gründen, das das Produkt zum Verkauf an Lebensmittelunternehmen anbietet.
Übrigens findet sich Kraft Heinz in der Liste der größten Lebensmittelhersteller weltweit wieder - auf welchem Platz erfahren Sie hier: