Impfstoff-Produktion bei Valneva, Person in Reinraumkleidung an Bioreaktor

(Bild: Valneva)

Gemäß dem ursprünglichen Liefervertrag sollte der französische Impfstoffhersteller Valneva über eine Zeit von zwei Jahren die EU 60 Mio. Dosen des Impfstoffs versorgen. Auf den Totimpfstoffen der Hersteller Novavax und Valneva ruhten zuvor große Hoffnungen bis zum Blockbuster-Potential. Die „klassischen“ Impfstoffe sollten auch Menschen zur Impfung bewegen, die den neuartigen mRNA- und Vektor-Impfstoffen skeptisch gegenüberstehen. In unserem Überblick erfahren Sie mehr über verschiedene Impfstoff-Wirkmechanismen.

Valneva im Dialog mit interessierten EU-Staaten

Seit Dezember 2021 prüft die Europäische Arzneimittelagentur EMA den Impfstoff im Rolling-review-Verfahren. Am 25. April forderte der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA von Valneva zusätzliche Daten und Antworten auf mehrere Fragen an. Das Unternehmen reagierte zwar, doch zwei Wochen später kündigte die EU die Liefervereinbarung. Valneva hat nun bis zum 12. Juni Zeit, die Marktzulassung in Europa zu erhalten oder einen alternativen Sanierungsplan vorzuschlagen, um den Impfstoff an die Mitgliedstaaten zu liefern, die ihn noch erhalten möchten.

"Die Entscheidung der Europäischen Kommission ist bedauerlich, zumal wir weiterhin Nachrichten von Europäern erhalten, die nach einer traditionelleren Impfstofflösung suchen", sagte Valneva-CEO Thomas Lingelbach in einer Mitteilung. "Wir haben einen Dialog mit Mitgliedsstaaten begonnen, die an unserem inaktivierten Ansatz interessiert sind. Valneva ist nach wie vor davon überzeugt, dass sein Impfstoffkandidat VLA2001 einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen COVID-19 leisten kann." Das Unternehmen hat Anfang Mai eine Studie begonnen, um die Wirksamkeit des Impfstoffes bei Auffrisch-Impfungen zu prüfen und rechnet mit einer positiven Stellungnahme des CHMP im nächsten Monat.

Bereits im September letzten Jahres war eine ähnliche Liefervereinbarung mit Großbritannien gescheitert, der Vertrag über fünf Jahre hätte Valneva 1,65 Mrd. US-Dollar gebracht. Zwar ist der Impfstoff in Großbritannien mittlerweile zugelassen, ohne den festen Liefervertrag bleibt dem Unternehmen jedoch nur ein begrenzter Markt. Für Notfall-Einsätze ist der Impfstoff auch in Bahrain zugelassen.

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